Erkrath Wer das Forum Sandheide mit Leben füllt
Erkrath. · Die Vorfreude auf das soziale Dienstleistungszentrum ist bei den künftigen Nutzern groß.
Noch ist die Hildener Straße 28 ein leerstehendes, in die Jahre gekommenes Bürogebäude mit angeschlossenem Hochregallager. Die Stadt wird es in naher Zukunft mit Förderung vom Land in ein Beratungs- und Begegnungszentrum verwandeln. Die neuen Nutzer müssen sich aber noch bis Ende 2021 gedulden. Sie können es kaum erwarten: Für die einen ist es eine willkommene Erweiterung, für andere der ersehnte Standortwechsel und/oder das glückliche Ende des Bangens um ein auf Dauer gesichertes Quartier. Denn nach Vorgabe des Fördermittelgebers muss die zweckgebundene Nutzung für 20 Jahre gesichert sein. Der Nutzermix ermöglicht zudem vielfältige, auch klimaschonende Synergie-Effekte.
Hauptbetreiber des Forums wird der katholische Sozialdienst SKFM. Er hat mit der Stadt, die Besitzerin des Gebäudes ist, eine Nutzungsüberlassung abgeschlossen. Diese sieht vor, dass der SKFM für seinen Teil der Betriebs- und Instandhaltungskosten aufkommt. Zudem „leisten wir selbst einen nicht unerheblichen finanziellen Beitrag für die Ausstattung des Forums“, sagt Geschäftsführer Norbert Baumgarten. Der SKFM brauche das Forum, da der derzeitige Standort vieler seiner Angebote wie Beratung und Secondhand-Kaufhaus „Rundum“ an der Helena-Rubinstein-Straße im Jahr 2024 zugunsten neuer Wohnbebauung weichen müsse. Zusätzlich will er im neuen Forum eine Küche, eine Cafeteria mit Platz für Kleinkunstveranstaltungen und weitere Multifunktionsräume einrichten. Diese stehen allen Vereinen im Haus offen, können aber auch von Externen, die einem sozialen Zweck dienen, für Veranstaltungen und Versammlungen genutzt werden.
Die Tafel, die überzählige Lebensmittel für einen symbolischen Betrag an rund 1000 Bedürftige in Erkrath ausgibt, bekommt im Forum einen für sie passenden Bereich in der Halle, die neu errichtet will. Vorstandsvorsitzender Jürgen Mann freut sich schon darauf: „Dann ist für die nächsten Jahre Ruhe“, sagt er. Viermal habe die Tafel seit ihrer Gründung schon umziehen müssen, zuletzt in diesem Jahr von der Schmiedestraße in die Bahnstraße. Übriggebliebene Lebensmittel sollen für den gesunden Mittagstisch des dann benachbarten „Rundum“ (SKFM) verwendet werden, der bereits jetzt von Erkrather Bürgern genutzt wird.Die Werkstatt Erkrath, der derzeit noch in der Schweitzer-Schule an der Freiheitstraße werkelt. „Dort müssen wir auf längere Sicht sowieso raus“, sagt Hans Georg Moors, der dem Verein vorsteht.
Seine Wiedervereinigung im Forum wird Ende 2021 auch der derzeit über vier Standorte verteilte Erkrather Verein Internationales Kulturzentrum (IKZ) feiern können. Zuletzt hatte er seinen Sitz wie die Tafel in der ehemaligen Schule an der Schmiedestraße in Millrath, die jetzt als Übergangsstandort für die ausgebrannte Grundschule Sandheide dient. Recht kurzfristig hatten Tafel und IKZ ausziehen müssen. Das Internationale Kulturzentrum ist anerkannter Träger der Jugendhilfe und Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband.