Stromsparer werden belohnt
Während der Verbraucherpreis steigt, sinkt der Grundpreis.
Erkrath. Kunden bei den Stadtwerken zahlen ab 1. März mehr für ihren Strom. Zumindest all diejenigen, die mit ihrem Jahresverbrauch über 1100 Kilowattstunden liegen. Denn während der lokale Energieanbieter den Preis für die Kilowattstunde Strom um 0,73 Cent auf dann 23,52 Cent anhebt, senkt er zugleich den Grundpreis um 70 Cent — von bisher 6,09 Euro auf dann 5,39 Euro.
„Damit wollen wir erreichen, dass die Geringverbraucher entlastet werden. Das ist unsere Preispolitik“, sagt Gregor Jeken, Geschäftsführer der Stadtwerke Erkrath. Mit 1100 Kilowatt komme ein Ein-Personen-Haushalt gut zurecht. Bei vier Personen ist laut Jeken mit etwa 3500 Kilowattstunden Strom zu rechnen. Ab März fallen nach dem neuen Preismodell für diese Familie für 2400 Kilowattstunden Strom Mehrkosten in Höhe von 17 Euro im Jahr an, das entspricht monatlich 1,46 Euro an Mehrkosten.
„Die Umlagen werden verursachergerechter abgerechnet“, sagt Jeken. Denn gestiegen sei nicht der Energiepreis. Erhöht hätten sich die Netzentgelte, also die vorgelagerten Kosten. Zum 1. Januar ist eine neue Umlage nach der Netzentgeltverordnung (NEV) in Kraft getreten. Jeken: „Sie wurde für energieintensive Industrieunternehmen eingeführt, die keine Netzentgelte zahlen, und wird auf alle Verbraucher umgelegt.“ Die Mehrkosten der Umlage würden jetzt, mit zwei Monaten Verspätung, weitergegeben, da das Gesetz erst Ende 2011 beschlossen worden sei.
Der Strom des Energieversorgers setzt sich zurzeit wie folgt zusammen: 50 Prozent stammen aus Kraft-Wärme-Kopplung aus dem eigenen Blockheizkraftwerk, die andere Hälfte aus erneuerbaren Energien (etwa 20 Prozent) und einem bundesweiten Energiemix, den die Stadtwerke an der Börse einkaufen.
„Wir beabsichtigen, weiter in regenerative Energien zu investieren“, sagt Jeken. Seit eineinhalb Jahren versucht er, Windkraftanlagen zu kaufen. „Die Mittel stehen bereit. Aber bisher haben wir nichts gefunden.“ Die Nachfrage ist größer als das Angebot.