Weber: Bürgermeister muss alle Interessen wahrnehmen
Die18-jährige Viktoria Weber spricht über ihre Erwartungen an einen Bürgermeister. Die Gymnasiastin ist Mitglied im Jugendrat.
Wie sollte der ideale Bürgermeister sein?
Viktoria Weber: Er sollte die Interessen seiner Bürger vertreten. Sich einfühlen können in die Bedürfnisse der Familien, der Jugendlichen sowie dem reifen Publikum. Grundsätzlich sollte er für alle Probleme und Anliegen seiner Bürger ein offenes Ohr haben.
Wie wichtig ist dabei die Partei?
Weber: Man wählt den Kandidaten, der mit seinem Programm am meisten den eigenen Vorstellungen entspricht. Dabei repräsentiert dieser natürlich auch die Partei, wenn er einer angehört. Überparteilichkeit wäre in dem Sinne gut, dass eben alle Interessen von ihm wahrgenommen werden und nicht nur die Parteiinteressen.
Wie wichtig ist dabei die Herkunft?
Weber: Ein Bürgermeister muss nicht gebürtig aus der Stadt sein. Aber er sollte sich hundertprozentig mit ihr identifizieren, das ist ganz wichtig. Und natürlich fundierte Kenntnisse haben, um die Belange einordnen zu können.
Genauso wichtig ist aber auch die Zusammenarbeit mit anderen Städten. Da darf man natürlich nicht bloß bis zur eigenen Kirche gucken, sondern muss sich gut vernetzen.
Was sind die wichtigsten Aufgaben eines Bürgermeisters?
Weber: Wer dieses Amt bekleidet, muss die Stadt voranbringen. Also zum Beispiel die Attraktivität steigern, dass mehr Leute zuziehen als wegziehen. Er muss für alle da sein, nicht nur für eine Generation. Vor allem muss er die Stadt richtig gut repräsentieren und auf die Bedürfnisse der Bürger eingehen.
Die Wahlbeteiligung ist mau. Wie ließe sie sich steigern?
Weber: Junge Leute fragen sich, ob ältere Kandidaten wirklich ihre Belange vertreten. Deutlich jüngere Kandidaten würden sicher mehr Interesse wecken. Um sich und ihre Programme bekannter zu machen, müssten sie viel aktiver in Kampagnen und Kooperationen mit Schulen sein.
Es sollte keine leeren Versprechungen geben, die nicht gehalten werden. Er sollte sich authentisch verkörpern. Parteiprogramme sollen komprimiert werden. Weniger ist mehr, lieber weniger Versprechen und dafür diese halten.
Würde eine Senkung des Alters zur Wahlberechtigung für bessere Quoten sorgen?
Weber: Nein!
Wäre es gut, wenn es eine Job-Beschreibung für das Amt des Bürgermeisters gäbe?
Weber: Ja! Vielleicht wäre es kein Fehler, wenn es so etwas wie eine Probezeit gäbe. Manche lassen sich wählen und scheinen dann in der Funktion wirklich überfordert zu sein. Dann müsste man schneller eingreifen können.