Erkrath Messebauer braucht Krisen-Unterstützung
Erkrath. · Fast alle großen Messen sind für dieses Jahr abgesagt, auch die im Ausland und die Hälfte seiner knapp 40 Angestellten ist seit März in Kurzarbeit – Thomas Turkowski schlägt Alarm und hofft auf Unterstützung.
Als vor Kurzem das Unternehmen Viewpoint am Wimmersberg zum Gespräch einlud, ging nur am Rande um die geplante Bebauung des Areals. Vielmehr wollte Geschäftsführer Thomas Turkowski mit der Teilnahme seiner Firma an der landesweiten Aktion „#redalarm“ deutlich machen, dass neben der gesamten Veranstaltungsbranche auch der Messe- und Ladenbau corona-bedingt Einbußen in Größenordnung hat hinnehmen müssen, die denen von Gastronomie, Hotellerie oder Tourismus vergleichbar sind.
„Fast alle großen Messen sind für dieses Jahr abgesagt, auch die im Ausland. Die Hälfte meiner knapp 40 Angestellten befindet sich bereits seit März in Kurzarbeit“, so der Unternehmer, der außer viele seiner Mitarbeiter aus dem Bereich Planung, Vertrieb oder Kundenkontakt auch einige Kunden begrüßen konnte. Marco Wehres, Business Market Developer, und Angela Bench-Wieber, Sales Manager, waren als Vertreter der Firma Blücher extra aus dem Homeoffice zu dem Termin gekommen, um Solidarität mit ihrem langjährigen Dienstleister auszudrücken.
„Es gehört zu unserer Firmenphilosophie, wenn möglich Unternehmen vor Ort zu beauftragen. Wir setzen auf langfristige Zusammenarbeit wie die mit Viewpoint, die für uns im In- und Ausland ausrichtet, vom Bau der Stände bis hin zum Transport und Aufbau am Messestandort“, so Bench-Wieber, die wie Oliver Engelbracht, der die Firma seit Beginn der Zusammenarbeit betreut, die „kurzen Abstimmungswege“ schätzt.
Wirtschaftsförderung sollte
Motto „Buy local“ beachten
„Manchmal fahre ich auf dem Nachhauseweg kurz noch in der Brügger Mühle vorbei, wenn es was zu besprechen gibt“, erzählt Oliver Engelbrecht, der seit Beginn der Zusammenarbeit für die Firma Blücher zuständig ist. Gern hätten alle Teilnehmer der Aktion auch mit Bürgermeister Schultz und Sara Harden, Leiterin der Wirtschaftsförderung Erkrath, diskutiert, ob es auf lokaler Ebene Ideen gibt, um Firmen und Geschäfte, die durch Corona in Existenznot geraten sind, zu unterstützen. Wie die Idee, einen „Neander-Taler“ als lokales Zahlungsmittel einzuführen, um in lokalen Geschäften oder Restaurants zu zahlen oder Rechnungen bei Handwerkern und Dienstleiter zu begleichen. „Buy local“ – diese Forderung nicht nur zu artikulieren, sondern sie mit Leben zu füllen, das sollte die Wirtschaftsförderung sich zur Aufgabe machen, so die übereinstimmende Meinung der Anwesenden.
„Jetzt bedauere ich es noch mehr, dass auch sonst niemand aus dem Team der Wirtschaftsförderung gekommen ist, wo sich der Bürgermeister und Frau Harden wegen anderer Termine haben entschuldigen lassen. Zusammen hätten wir sicher noch andere Ideen entwickeln können“, so Thomas Turkowski, der sich auch bei der Suche nach einem Ausweichgrundstück Unterstützung von der Verwaltung wünscht.
„Bis mit dem Bau des neuen Wohngebiets am Wimmersberg begonnen wird, sind es nur noch gut zwei Jahre. Daher sehen wir uns auch in anderen Gemeinden um, wie in Monheim. Wir brauchen rund 6000 Quadratmeter für Lagerhalle, Schreinerei, Lackiererei und Verwaltung“, so der Unternehmer. Er hat seine Firma mit Kompagnon Manfred Steugk 1998 in Düsseldorf gegründet und ist seit 2001 am Wimmersberg.