Wohnen im alten Schulgebäude wird jetzt zum Zukunftsmodell
Ende der Woche wird das Projekt zur Umwandlung der Realschule an der Schmiedestraße in einen Wohnkomplex vorgestellt.
Erkrath. Im März gab der Stadtrat grünes Licht für den Plan der privaten Gruppe „Dependance Hochdahl“, das seit vielen Jahren verwaiste Schulgebäude Schmiedestraße in Millrath wieder mit Leben zu füllen. Dort soll aber künftig niemand mehr die Schulbank drücken. Die Gruppe um den Erkrather Architekten Wolfgang Teiwes will vielmehr bezahlbaren Wohnraum für Senioren schaffen, und zwar bevorzugt für Erkrather, die dafür ein zu groß gewordenes Haus für junge Familien freimachen wollen. Bewerber mit eigenem Haus haben daher Priorität beim Zugriff auf die geplanten Wohneinheiten.
„Sie müssen allerdings die Kriterien für den öffentlich geförderten Wohnungsbau erfüllen. Ansonsten gelten keine Einschränkungen im Bereich der frei finanzierten Wohneinheiten“, betont die Gruppe. Ihr Konzept sieht den Erhalt des Schulgebäudes aus den 70e Jahren vor: Es soll bis auf den Stahlbeton-Skelettbau entkernt und anschließend mit barrierefreien, seniorengerechten Wohneinheiten (75 bis 120 Quadratmeter) gefüllt werden — haustechnisch auf dem aktuellen Stand, umweltverträglich und energieeffizient, großzügig geschnitten, mit vorgefertigten Badezimmer-Modulen, erhellt durch Lichthöfe, obere Geschosse per Aufzug erreichbar. Ohne Balkon oder Loggia, aber mit Innenhöfen für den gemeinschaftlichen Aufenthalt, so sehen es die Pläne vor. Vorbild für das Wohnprojekt ist das Ulmer Stadtregal, eine preisgekrönte Wohn- und Geschäftsanlage in einer ehemaligen Produktionshalle. Prinzip: Abreißen kann jeder — sich eine neue Nutzung zu überlegen, ist eine Herausforderung, die Wissen, Kreativität und natürlich gute Kontakte erfordert.
Die Gruppe um Wolfgang Teiwes, der auch selbst an der Schmiedestraße einziehen und dafür ein Einfamilienhaus freimachen will, hat zwischenzeitlich die Planung konkretisiert und will nun zur Umsetzung im November dieses Jahres eine eigene Genossenschaft gründen.
Errichtet werden sollen 16 Mietwohnungen unterschiedlicher Größe, wobei fünfzig Prozent der Wohnungen die Vorgaben des sozialen Wohnungsbaus erfüllen werden, informiert die Gruppe. Das Land NRW fördere die Moderation des Projektes, um die Umsetzung mit Blick auf Vertragsrecht, Finanzierung und Genossenschaftsgründung fachkundig zu begleiten und die Beteiligten zu beraten. Da die Genossenschaft für die Baumaßnahme rund zwanzig Prozent an Eigenleistungen zu erbringen hat, sind Kapitaleinlagen der Mitglieder notwendig. Es können sich aber auch Externe beteiligen, betont die Gruppe. Detaillierte Informationen gibt es bei der Projekt-Präsentation am kommenden Freitag, 13. Oktober, um 18 Uhr direkt am Ort des Geschehens, also im Objekt Schmiedestraße 2 in Millrath.