Bildende Kunst und Musik treffen sich
Henriette Astor und Friedel W. Warhus gestalten die Ausstellung „Resonanz“ im Gewerbepark.
Hilden. „Zu zweit kann man manchmal mehr zuwege bringen, wenn man sich einig ist und ausdauernd“, sagen Henriette Astor und Friedel W. Warhus. Die beiden Künstler haben eine gemeinsame Basis: Lust und Begeisterung für die Bildenden Künste, mit experimenteller Neugier gepaart. Seit 2008 arbeiten sie zusammen. Ihre gemeinsame Ausstellung „Resonanz“ wird am Sonntag, 18. Februar, im Kunstraum des Gewerbepark-Süd eröffnet. Das Konzept hinter dieser Ausstellung ist die Begegnung zweier Sparten — die Musik und die Bildende Kunst. Anders ausgedrückt: wie die beiden Wahrnehmungsformen Hören und Sehen zueinanderfinden und was daraus entsteht.
„Die Werke von Astor und Warhus stellen ein Wechselspiel zwischen akustischen und visuellen Eindrücken dar“, sagt Monika Doerr, Kulturamtsleiterin der Stadt Hilden. „Die beiden Künstler erschaffen ein Ineinandergreifen zweier kreativer Disziplinen“, meint sie.
Zentrales Thema der Acryl- und Ölbilder sei „Ungegenständlichkeit und die Entfunktionalisierung dessen, was wir gewohnt sind“. Astor und Warhus unterstreichen den erheblichen Einfluss von Musik auf die zeitgenössischen Künste. Sie wurden inspiriert von den Kompositionen von John Cage, Karlheinz Stockhausen sowie den Interpretationen von Nigel Kennedy. Sie ließen sich von der Musik beflügeln, und Klang und Rhythmus wurden in Farben, Formen und Gesten umgesetzt. „Musik ist die Geschichte von Zeit“, meint Henriette Astor. Friedel W. Warhus und ihr diente ein monumentales Orgelwerk von John Cage als Anregung. Das Stück hat eine Dauer von 639 Jahren. Seit 2001 wird es in der St.-Burchardi-Kirche in Halberstadt aufgeführt und im Jahre 2640 soll der letzte Ton verklingen. Astor und Warhus interpretieren dieses Ausnahmestück visuell, indem sie Auszüge aus der Partitur auf einen langen weißen Stoff übertrugen.
Um Musik noch stärker in die Ausstellung „Resonanz“ einzubeziehen, haben sich die beiden Künstler Verstärkung von Marie Luise Barkhoff geholt. „Bilder und Statuen kann man körperlich nicht in Bewegung setzen, aber sie inspirieren zu Bewegungen“, meint Barkhoff. Die Mitarbeiterin der Arbeiterwohlfahrt Hilden hat mit Tänzerinnen unterschiedlichen Alters mit ebenso unterschiedlichen Bewegungsvoraussetzungen sowie kulturellen Hintergründen eine Chorographie einstudiert. Als Grundlage dienten die Exponate der Ausstellung „Resonanz“. Nach Auffassung von Henriette Astor sind die Entstehungsprozesse hinter den aktuellen Bildnissen stets ein „Akt des Tanzes“ gewesen.
Die Ausstellung wird am Sonntag, 18. Februar, um 11 Uhr von Bürgermeisterin Birgit Alkenings eröffnet. Eine Einführung gibt der Kunsthistoriker Frank Schablewski. Am Samstag, 24. Februar, findet das 50. Hildener Kunstcafé in der Ausstellung statt. Von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr wird sich das Künstlerduo Astor & Warhus gemeinsam mit dem Frank Schablewski in lockerer Atmosphäre, bei Kaffee und Gebäck, mit den Besuchern über die Ausstellung, über den Einfluss der Musik auf die Bildende Kunst und über die Korrelation zwischen Musik, Bildender Kunst und Tanz austauschen. Vor dem Gespräch wird die Tanzperformance gezeigt, die in Kooperation mit dem Josef-Kremer-Haus der Arbeiterwohlfahrt entstanden ist.