Hilden Chinesen entdecken zu Gast in Hilden viel Neues

Hilden. · Derzeit sind 20 junge Austauschschüler aus Chengdu am Bonhoeffer-Gymnasium.

Rund 20 chinesische Austauschschüler sind im Bonni zu Gast. Am Dienstag (9. Juli) fliegen sie zurück in ihre Heimat Links Lehrerin Karin Plaggenborg, die den Austausch organisiert hat.

Foto: Christoph Schmidt

Wie erklärt man „Strammer Max“? Und das in einer anderen Sprache? Schon bei dieser Frage wird klar, dass es eine Herausforderung ist, einen Gast aus einer anderen Kultur zu beherbergen. Hyan (16) ist trotzdem begeistert von Deutschland – und vom „Strammen Max“. Sie möchte so viel Neues wie möglich erleben. Dass alles in Deutschland so klein sei, findet sie schön. Und sie hat sich gewundert, dass die Deutschen so viel Platz haben. Hyan lebt in Chengdu, einer Mega-Metropole mit 40 Millionen Einwohnern.

Schüler sind beeindruckt von
der deutschen Architektur

Vor allem in den ersten Tagen ihres neuntägigen Deutschlandbesuchs, entdecken die Chinesen viel Neues. Hyan wundert sich über die Spitzdächer der Häuser: „Zuhause haben wir nur Hochhäuser mit Flachdach.“ In ihrem Hochhaus leben rund 600 Familien. Darum staunt sie über die vielen Einfamilienhäuser hierzulande: „Und fast jede Familie hat einen Garten, das ist toll.“ Auch Austauschschülerin Chen Li (16) ist begeistert. „Die Häuser hier sind so schön.“

Aber in China ist nicht nur die Architektur anders. „Das Essen ist viel schärfer“, erklärt Chen Li. In ihrer Heimat esse sie außerdem mehr warmes, gekochtes Essen, fast zu jeder Mahlzeit. „Und wir essen nicht so viel Brot.“ ergänzt Hyan. Dafür seien die Früchte und das Obst in China oft getrocknet oder kandiert. Frisches Obst, vor allem Johannisbeeren oder Stachelbeeren, sei für Chinesen etwas Besonderes.

Das wohl ungewöhnlichste Lebensmittel, was die Chinesen in Deutschland entdeckt haben, ist aber Wasser mit Kohlensäure. Denn das gibt es in China nicht. Hyan verzieht das Gesicht, als sie es zum ersten Mal probiert. Seither gibt sie diesem Wasser den Spitznamen „Salziges Wasser“, weil es ihrer Meinung nach salzig schmeckt. Zheng (16) erklärt, dass Wasser in China oft heiß getrunken wird, und er sich erst daran gewöhnen muss, dass das Wasser in Deutschland kalt ist. Und auch an deutschen Reis. Der sei nämlich auch anders als in China.

Udo Kotthaus, Leiter des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums, hofft, dass der Austausch Beginn einer langen Partnerschaft ist und die Chinesen in Hilden eine gute Zeit haben. Er dankt Karin Plaggenborg, die den Austausch organisiert und den Kontakt zu der chinesischen Schule hergestellt hat. Er könne sich vorstellen, wie schwer es für die Jugendlichen aus dem Reich der Mitte sei, sich in einem fremden Land zurechtzufinden.