Das Volkshochschul-Team ist jetzt komplett

Die Zweckverband-Versammlung wählt Simone Münzer zur neuen Fachbereichsleiterin.

Foto: VHS

Hilden/Haan. Die Volkshochschule (VHS) hat in diesem Jahr vier von fünf Leitungspositionen neu besetzt — und sich dabei deutlich verjüngt. Team-Chef ist seit dem 1. August der 40 Jahre alte Martin Kurth. Thomas Willms (47) wurde im Oktober zum Verwaltungsleiter ernannt. Fachbereichsleiterin Juliane Kerzel-Kohn wechselte als Leiterin zur Volkshochschule Aschaffenburg, ihr Kollege Heiner Fragemann geht Ende des Jahres in den Ruhestand. Ihre Aufgaben übernehmen Vanessa Gersonde-Löcher (37), bislang pädagogische Mitarbeiterin, und Simone Münzer. Die 34-jährige Kulturwissenschaftlicherin hat die Zwecksverbandsversammlung einstimmig als neue Fachbereichsleiterin gewählt.

Foto: Münzer

Ihre Stelle war vier Wochen lang deutschlandweit auf Online-Plattformen ausgeschrieben. 104 Bewerbungen gingen ein, berichtet VHS-Leiter Martin Kurth: „28 wurden aus formalen Gründen ausgeschlossen, 76 zugelassen.“ Acht Kandidaten wurden zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, sieben traten an.

Das VHS-Team habe sich einstimmig für Simone Münzer entschieden. Kurth bedankte sich ausdrücklich dafür, dass die Volkshochschule das Bewerbungsverfahren selbst durchführen durfte. Das sei ein Vertrauensbeweis. Das unterstrichen die Politiker aus Hilden und Haan mit Münzers einstimmiger Wahl.

Fachbereichsleiter Frank Lungenstraß (57) ist der einzige Altgediente im verjüngten VHS-Team. Die Verbandsversammlung honorierte seinen langjährigen Einsatz für die Volkshochschule und ernannte ihn bereits im Oktober einstimmig zum stellvertretenden VHS-Leiter (als Nachfolger von Heiner Fragemann).

Die neue Fachbereichsleiterin bringt sehr viel internationale Erfahrung mit. Simone Münzer hat Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien sowie internationale Politik an den Universitäten Passau und Kalmar-Växjö in Schweden studiert.

Nach einer Hospitation im Auswärtigen Amt spezialisierte sie sich auf die Konzeption und Umsetzung von Kultur- und Bildungsprojekten in Afrika: „Ich habe unter anderem für das Goethe-Institut in Äthiopien und Tansania gearbeitet und für den äthiopischen Sportverband und die Lauflegende Haile Gebrselassie.“ An der Industrie- und Handelskammer Ulm leitete sie die Kontaktstelle Frau und Beruf. In diesem Jahr kehrte sie als Projektbeauftragte für berufliche Bildung der Sparkassen-Stiftung nach Afrika zurück. In Ghana und Gambia kümmerte sie sich um die finanzielle Grundbildung in Spar- und Kreditkooperativen.

Was reizt die Weitgereiste an der Stelle in Hilden? „Ich habe viele Jahre mit großer Begeisterung Projekte gemacht“, antwortet die 34-Jährige: „Jetzt sehne ich mich nach einem beruflichen Zuhause.“ Die offene und sympathische Bayerin aus Neu-Ulm will umziehen und im Rheinisch-Bergischen neue Wurzeln schlagen. Mitte März 2018 will sie ihr neues Büro im VHS-Haus Haan beziehen.

Einstimmig verabschiedet wurde auch der Haushalt der Volkshochschule Hilden-Haan. Laut Verbandsvorsteherin Bürgermeisterin Birgit Alkenings erhält die VHS in diesem Jahr von der Bezirksregierung Düsseldorf 12 000 Euro mehr für bestimmte Kurse als erwartet: „Das gilt auch für die Folgejahre.“ Weil die Kämmerer in Hilden und Haan mit jedem Euro rechnen müssen, schlug Alkenings vor, die städtischen Zuschüsse entsprechend zu verringern.

Die Verbandsvorsteherin hatte die VHS ohnehin aufgefordert, die Verbandsumlage in diesem Jahr um zehn Prozent zu reduzieren — und so einen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung beider Kommunen zu leisten. Das hat die Volkshochschule auch geschafft. Die Umlage sinkt in diesem Jahr um minus 12 0000 Euro. Das verspricht die VHS auch für das kommende Jahr — trotz gestiegener Kosten.