Premiere für Waldemarkt gelungen
Das Friedensheim Haan organisiert erstmals einen Weihnachtsmarkt. Das Fest läuft noch bis einschließlich morgen.
Haan. Die Stimmung war gut bei der Eröffnung des ersten „Waldemarkts“ im Haaner Friedensheim. Zwar fanden die Organisatoren keine Unterstützung beim Wettergott, denn der Regen prasselte nur so herunter, als die Lichter angeschaltet wurden und die versteckte Sonne unterging. Aber die ehrenamtlichen Helfer in den liebevoll gestalteten Weihnachtshäuschen freuten sich über jeden Besucher.
Von Donnerstag bis Sonntag dauert der Weihnachtsmarkt im evangelischen Seniorenheim an der Deller Straße. Bereits der Eingangsbereich des Heims erstrahlt im hellen Lichterglanz.
Viel Werbung durch Faltblätter und Mundpropaganda hatten die Aktiven schon im Voraus gemacht. Vom neuen Unterhaaner Weihnachtsmarkt hatten auch Renate und Peter Schulz gehört. Eine Einkaufstasche voller Geschenke haben sie beim Töpfer- und Bastelstand erworben; getöpferte Engel und einen Bucheckern-Adventskrank. „Wer nicht hier ist“, sagt Peter Schulz, „hat etwas versäumt“. Denn für alle Weihnachtsmarkt-Bedürfnisse ist gesorgt.
Das Ehepaar Renate und Henry Ober vom Seniorennetzwerk braten fleißig und erfolgreich Würste und frittieren Pommes Frites. In der Caféteria gibt es Kaffee und Kuchen und die Haaner Wochenmarkt-Beschicker „Förster’s Spezialitäten“ rösten Esskastanien. „Für Zuckerwatte ist es heute zu nass“, sagt die Chefin. Tochter Miriam, (17), wärmt sich stattdessen am Kastanienofen.
Sogar die Seniorenresidenzen Carpe Diem und Stella Vitalis haben ein Adventshäuschen gemietet. Sie bieten Kulinarisches und Informatives. Die Geschäftsleute zahlen Standmiete, die Ehrenamtlichen nicht. Gebaut wurden die soliden Häuschen von den Fliedner-Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Eine Heizung gehört nicht zur Ausrüstung. Für warme Füße müssen die tapferen Stand-Betreiber selbst sorgen.
Heidi Hundt vom Verein der Freunde des Friedensheims ist dafür, dass dieser Markt in Zukunft jedes Jahr stattfindet. Mit großer Freude seien die Heimbewohner durch die weihnachtlich beleuchtete Straße gefahren und haben bei der Eröffnung am Donnerstagnachmittag die Lieder mitgesungen. „Hier kommt Weihnachten zu den Bewohnern“, sagt Heidi Hundt.
Und ihre 81-jährige Standnachbarin Brigitte Hilbig, die seit zwei Wochen Kekse gebacken hat, sagt schlicht: „Ich mische mit“. Derweil zapft Bruno (8) mit Unterstützung von Mama, Oma und Oma am Hospiz-Stand Kinderpunsch oder Glühwein.
Auch das Sanitätshaus Böge ist mit einem Stand vertreten. Der Reha-Techniker Torsten Müntz und die Homecare-Fachfrau Simone Grätz wollen beraten und praktische Geschenke verkaufen. Ihre Idee: ein Handschutz für den Rollator für Euro 19,90.
Heimleiter Giorgio Seibel freut sich, dass sein seit zwei Jahren gehegter Wunsch eines Weihnachtsmarktes endlich in Erfüllung ging. Und seine Stellvertreterin Mechthild Marx war am ersten Tag als Organisations-„Engel“ unterwegs. Einen Glücksengel gab’s auch beim Waldemarkt: Hiltrud Peters ließ die Kinder am Glücksrad drehen. Und die Drehorgel und die Trompete spielte der Nikolaus Otto Spindler.