Drei Stunden für die perfekte Burg
Beim Sandburgen-Wettbewerb des Haaner Sommers bewiesen die Kinder ihre Kreativität. Am Ende siegte das Modell „Ha-So-Island“.
Haan. Philipp lässt den Sand durch seine Finger rieseln „Ein wenig grobkörnig“, analysiert der Zwölfjährige und stellt nüchtern fest: „Südseestrandsand ist feiner.“ Gemeinsam mit Rebecca und Reneé bildet er eines von insgesamt vier Teams, die beim Sandburgen-Contest teilnehmen. „Im vergangenen Jahr hatten wir fast doppelt so viele Teilnehmer, wir denken mal, dass aus irgendeinem Grund viele Menschen jetzt gerade im Urlaub sind. Aber so genau wissen wir das natürlich nicht“, schätzt Jörg Preuß vom Vorstandsteam Haaner Sommer.
Es ist zehn Uhr, die Sonne hat den Sand bereits etwas erwärmt, Startsignal für den Sandburgwettbewerb. Das Team um Philipp buddelt emsig los. „Einen Plan haben wir eigentlich nicht“, erklärt Rebecca „wir schauen einfach was sich ergibt.“ Eins allerdings scheint sofort klar: ohne Wasser geht hier gar nichts, der Sand fällt in sich zusammen. Jasmin gehört zu einem der Konkurrenzteams, gemeinsam mit den Schwestern Lena und Emma. „Wir schaufeln zuerst einmal ein großes Loch, da kommt Wasser rein, dann haben wir ein Meer. Dort hinein setzen wir eine Insel mit einem kleinen Haaner Dorf drauf“, beschreibt Emma, was sie gerade tut und zeigt damit: Die drei Mädchen wählen eine andere Vorgehensweise. Vor dem Bau kommt die architektonische Planung. „Wir werden anschließend noch einen Vulkan bauen und mit Kieselsteinen füllen.“
Team Philipp hat sich mittlerweile auf eine mittelalterliche Burg mit Türmen geeinigt. Es ist warm, die Sonne lacht vom Himmel, die Kinder wuseln herum, schleppen Wasser eimerweise heran, um mit der Matsche die Burgmauern und Rüstungen zu festigen. Und trotzdem, richtig halten will die Mixtur dann doch nicht. „Mist, schon wieder ist der Graben eingebrochen“, stellt Philipp fest und erneuert ihn zum unzähligsten Male. „Ich finde es toll zu beobachten, dass selbst ältere Kinder mit so viel Konzentration und Spaß dabei sind und eben nicht nur die ganz Kleinen“, sagt Jörg Preuß und spricht damit den vielen Zuschauern wohl aus der Seele.
Jasmin siebt den Sand und sortiert Kieselsteine aus. „Damit gestalten wir jetzt noch unsere Brücken, die auf unser kleines Haaner Dorf führen“, erklärt die Zwölfjährige. Einen Namen für das Bauprojekt haben sich die Mädchen auch schon ausgedacht. „Es heißt Ha-So-Island, also Haaner-Sommer-Insel“, lässt Jasmin die Jury und die Zuschauer nach Ablauf der dreistündigen Bauzeit wissen. Die Hände werden abgeklopft, die Kleidung ausgeschüttelt, jetzt geht es um die Wertung durch die Jury- Mitglieder der ökumenischen Väter-Kinder-Morgen-Gruppe. Reinhard Hortig und Marcus Hartmann machen es sich nicht leicht. Letztlich sind es kleine Details, die den Ausschlag dafür geben, dass Ha-So-Island gewinnt.
Große Freude bei Jasmin, Lena und Emma. Als Siegerinnen erhalten sie einen Gutschein eines Spielwarengeschäftes. Die Zweitplazierten erkennen die Entscheidung neidlos an. „Wir hatten Zugänge zur Burg vergessen und ganz toll fand die Jury auch, dass die anderen ihre Wege so schön mit Steinen verziert hatten, sowas hatten wir ja alles nicht“, fasst Philipp zusammen und wirkt auch überhaupt nicht enttäuscht. Und auch Rebecca gönnt der anderen Gruppe den Sieg. „Es hat total viel Freude gemacht, mal woanders als immer nur am Meer zu buddeln“, sagt sie lachend. „Und man wird wieder so richtig zum Kleinkind, das ist toll.“