Großes Interesse an Gesamtschule
Die Eltern der Viertklässler kamen zum Informationsabend zur neuen Schulform in die Aula an der Walder Straße.
Haan. Seit fast drei Jahren wird intensiv über die Haaner Schullandschaft diskutiert. Jetzt steht die Anmeldung für den ersten Jahrgang einer Haaner Gesamtschule bevor. Die Bezirksregierung hat die Gründung genehmigt. Nunmehr müssen mindestens 100 Kinder angemeldet werden. Der Informationsabend zwei Wochen vor der Anmeldung sorgte am Dienstag für eine gefüllte Aula im Schulzentrum Walder Straße, wo die neue Schule im Sommer ihren Betrieb aufnehmen soll.
Natürlich lässt sich eine neue Schulform nicht einfach so aus dem Boden stampfen, die vor knapp einem Jahr bei einer Elternbefragung eine große Zustimmung erhalten hatte. Nach dem Gründungsbeschluss durch den Stadtrat hatte eine Arbeitsgruppe das Konzept erarbeitet. Dieser Gruppe gehörten die Leiter aller Haaner Schulformen, inklusive der Grundschulen, an, Mitarbeiter der Stadtverwaltung und aus Mitarbeiter der Gesamtschule Barmen, die ihre langjährigen Erfahrungen mit einbringen können, besteht, zusammengesetzt. Das erarbeitete pädagogische Eckpunktpapier wurde nun den Eltern der Viertklässler präsentiert.
„Ich bin sehr zuversichtlich, dass unsere Gesamtschule Haan eine gute Schule wird“, meinte Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke. In der Tat wird diese Schulform immer beliebter. Gab es vor zehn Jahren noch 70 Gesamtschulen im Regierungsbezirk Düsseldorf, sind es heute bereits mehr als 100. „Die Gesamtschule gilt als Schule für alle Kinder“, betonte auch Thomas Keller, Dezernent für Gesamtschulen des Regierungsbezirks Düsseldorf. Arne Brassat und Dorothe Block stellten das Eckpunktpapier vor. Er ist stellvertretender Leiter, sie didaktische Leiterin der Gesamtschule Barmen, die im vergangenen Jahr mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet wurde.
Ziel ist es, jedem Schüler individuell den bestmöglichen Schulabschluss zu ermöglichen — so können vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur insgesamt sechs verschieden Abschlüsse gemacht werden. Die Schule soll Kinder zuverlässig von 7.45 bis 15 Uhr in einem Wechsel von Anspannung und Entspannung betreuen. Beispielhaft zeigten die Moderatoren einen typischen Stundenplan, der sich — je nach Abteilung der jeweiligen Sekundarstufe — mit den Jahren immer differenzierter darstellt. Neben Klassenräumen, sollen Freizeiträume und auch Rückzugsmöglichkeiten geboten werden.
Für den ersten Jahrgang stellt das Schulzentrum Walder Straße den Neubau zur Verfügung, so dass hier eine kleine in der großen Schule entstehen kann, in der dann die Hauptschule Zum Diek und die Emil-Barth-Realschule auslaufen werden. Jahrgangsabteilungen sollen angestrebt werden und besonders wichtig sei es, Beziehungen und Beständigkeit aufzubauen.