An den Haaner Schulen wird gewählt Kinder dürfen mitentscheiden

Haan. · Ab November können Kinder in Haan ihre Rechte vertreten, bei Kinderthemen mitreden und Projekte organisieren. Koordinatorin des Kinderparlaments ist Kindheitspädagogin Sarah Wendel (35). Ihr ist es wichtig, dass Kinder partizipieren dürfen.

Sie koordiniert künftig die Arbeit des Kinderparlaments: Sarah Wendel.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die 1635 Kinder in Haan, die zwischen sechs und elf Jahre alt sind, können künftig auf neue Weise ihre Interessen vertreten: Ab November gibt es das Haaner Kinderparlament. Die Koordination übernimmt Sarah Wendel (35), Erzieherin und Kindheitspädagogin.

Was ist das Kinderparlament?

Sarah Wendel: Es ist ein sehr wichtiges Gremium und ganz großartig, dass es das nun in Haan geben wird. Das macht die Stadt noch kinderfreundlicher. Mädchen und Jungen können hier ihre Rechte wahrnehmen und sich an für sie wichtigen Themen beteiligen. Auf YouTube habe ich zusammen mit dem Jugendparlament, mit dem es eine tolle Kooperation gibt, ein schönes Erklärvideo hochgeladen, was das Kinderparlament macht.

Was erwartet denn die jungen Parlamentarier?

Wendel: Wir werden Arbeitskreise gründen, Projekte umsetzen, Anliegen an Politik und Verwaltung weitergeben und natürlich Spaß haben und zusammen etwas bewegen. Zweimal im Jahr findet eine große Sitzung im Ratssaal statt, bei der Anträge und Anliegen vorgelegt und besprochen werden.

Wie wird man Mitglied im Kinderparlament?

Wendel: Wer sich wählen lassen möchte, meldet sich bei seinem Klassenlehrer. Der Kontakt zu den Schulen ist mir sehr wichtig, über die Schulen laufen auch die Wahlen. Schon direkt als meine Stelle geschaffen wurde, das war im Dezember 2019, habe ich alle Schulen mit Schülern zwischen sechs und elf Jahren kontaktiert und diese besucht. Corona-bedingt musste das pausieren, ich bin aber seit Schuljahresbeginn wieder sehr aktiv und war in jeder Klasse, um die Arbeit des Kinderparlaments vorzustellen.

Welche Rückmeldungen erhalten Sie von den Kindern?

Wendel: Ich bin überwältigt, wie groß das Interesse schon jetzt ist. Die Kinder waren sofort Feuer und Flamme und wissen sehr genau, wofür sie sich engagieren würden. Viele haben bereits Wahlplakate für sich gebastelt und sehr genau gesagt, für welche Themen sie sich einsetzen möchten. Viele möchten zum Beispiel etwas für die Umwelt tun oder sich für mehr Radwege einsetzen.

Wann und wo finden
die Wahlen statt?

Wendel: Gewählt wird ab dem 2. November in den acht Haaner Schulen sowie in den zusätzlichen Wahllokalen.

Was ist mit den Kindern, die in Haan wohnen, aber in anderen Orten zur Schule gehen?

Wendel: Sie können sich ebenfalls wählen lassen und sich dafür bis zum 31. Oktober bei mir melden. Gewählt werden und auch selbst wählen können sie an vier Standorten, die wir als Wahllokale außerhalb der Schulen eingerichtet haben.

Wie viele Kinder
kommen ins Parlament?

Wendel: Insgesamt 25. Aus jeder Schule kommen – je nach Größe der Schule – ein bis vier Vertreter. Wer nicht gewählt wird, aber trotzdem mitmachen möchte, ist jederzeit herzlich Willkommen. Ideen und Anregungen für das Kinderparlament können an mich gesendet werden. Das Formular dazu gibt es auf der Homepage der Stadt, an den Infoständen an den Schulen und in meinem Büro im Jugendhaus an der Alleestraße.

Warum ist das Thema für Sie persönlich so reizvoll?

Wendel: Als Erzieherin, durch mein Studium der Kindheitspädagogik und als Mutter zweier Kinder liegt mir sehr am Herzen, dass Kinder partizipieren können und zu ihrem Recht kommen. Das Kinderparlament soll für sie Sprachrohr sein und ich möchte die Kinder auf diesem Weg unterstützen.

Kontakt: Sarah Wendel, Telefon 02129/911485 oder 0151/4518061 oder per E-Mail: