Haaner Jugendliche haben viel vor

Am Dienstagabend trafen sich die neuen Mitglieder des Haaner Jugendparlaments zu ihrer ersten Sitzung. Ihr Ziel: frischen Wind in die Stadt bringen.

Foto: Olaf Staschik

Haan. Jan-Niklas Wollscheid ist auf der politischen Bühne noch ein „Kleiner“, hat aber Großes geplant: mit 13 Jahren ist er der zweitjüngste Delegierte des neuen Jugendparlamentes, steht aber den älteren Mitgliedern ideentechnisch in nichts nach. „Mir fällt immer wieder auf, wie viel in Haan kaputt und dreckig ist. Es gibt wenig schöne Plätze, an denen wir Jungen uns gut treffen können. Das muss geändert werden“, fordert der Sechstklässler in einem ersten Pressestatement.

Das frisch gewählte Haaner Jugendparlament kam am Montag zu seiner ersten konstituierenden Sitzung zusammen. Und den Enthusiasmus, diese Zielstrebigkeit und diesen Ehrgeiz scheint sich Jan-Niklas Wollscheid mit den anderen elf Jugendlichen zu teilen. „Das Kennenlern- und Seminarwochenende, das wir gemeinsam verbracht haben, haben wir auch dazu genutzt, um erste Ideen für unsere Stadt zu sammeln“, erklärt Alexander Kraft. Der 17-jährige Gymnasiast war zuvor zum Vorsitzenden gewählt worden. Er hatte sich mit großem Vorsprung gegen drei andere Kandidaten durchsetzen können. Erste Stellvertreterin ist Roxy Zambon.

Zugleich sammelte das neue Jugendparlament Themen, denen es sich in den kommenden Jahren widmen will. Die kreativen Ideen reichen von Skaten bei Flutlicht über mehr Kulturangebote, elektronische Anzeigetafeln an Bushaltestellen, Kochen mit Politikern, die Sanierung alter Schultoiletten und die Gestaltung eines neuen Logos für das Haaner Jugendparlament („JuPa“).

„Ich habe euch während des Wochenendes als wirklich sehr aktive Gruppe erlebt, die etwas in Haan bewirken will. Ich freue mich auf das, was kommt“, lobte Jugendparlamentskoordinator Daniel Oelbracht die Jugendlichen.

Wann genau was und in welcher Umsetzung geplant ist, dazu können die jungen Delegierten noch nicht viel sagen. „Es sind ja auch erst einmal nur grobe Ideen. Und ganz sicher ist es wichtig, uns erst einmal selbst neu aufzustellen. Dazu gehören unsere Präsentation in der Öffentlichkeit, also auch eine überarbeitete Homepage, und ein neues, frisches Logo“, erklärte Dominik Budych.

Jan-Niklas Wollscheid, Jugendparlamentarier

Daniel Oelbracht gibt dabei noch eins zu bedenken. „Ihr solltet beim Logo auf die Farbwahl achten und Farben vermeiden, die parteiengebunden sind — um auch nach außen weiterhin eine Neutralität zu wahren.“

Dass das Jugendparlament eine ernstzunehmende Größe in der Teilhabe junger Menschen an der Welt Erwachsener ist und auf der politischen Ebene anerkannt mitwirken darf und soll, das zeigte auch der hochoffizielle Teil der Sitzung: Jochen Sack, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, verwies die zwölf (zum Teil) neuen Ratsmitglieder auf die gesetzmäßige und gewissenhafte Wahrnehmung ihrer Aufgaben und verlas die Verpflichtungsformel. Die Zwölf- bis 17-Jährigen bekundeten durch Nachsprechen ihr Einverständnis, sich in ihrer Amtszeit für ihre Stadt einzusetzen. Am 5. März um 19 Uhr findet nach die erste reguläre Sitzung des Jugendparlaments statt. Dann soll auch besprochen werden, ob Ideen zukünftig von allen gemeinsam oder in Projektgruppen erarbeitet werden sollen.