Haan Tierschützer setzen auf Kastration

Haan. · Der Tierschutzverein Haan kastriert mit Erfolg wilde Katzen. Problematisch bleiben aber „Freigänger“.

Eine Katze schleicht auf einem Grundstück umher.

Foto: dpa / Andrea Warnecke

Es gibt ihn zwar bereits seit 2002, doch wer den Internationalen Tag der Katze nun tatsächlich ins Leben gerufen hat, darüber findet sich kaum eine belastbare Information. Soviel steht allerdings fest: Der Tag, der sich heute zum 17. Mal jährt, ist ein wichtiges Datum für die Tierschutzvereine im Land. Eines der Hauptthemen ist dabei immer wieder die Kastration wild lebender Katzen oder sogenannter „Freigänger“ die zwar eine feste Futterstelle in einer Familie haben, aber ansonsten herumstreunen.

„Die uns angeschlossenen Tierheime versorgen immer wieder ‚überzählige‘ Katzen und geraten damit natürlich an die Grenzen ihrer räumlichen und finanziellen Kapazitäten“, berichtet Moira Gerlach, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. „Ursachen sind gleichwohl unkastrierte Kater und Katzen aus Privathaushalten wie auch frei lebende Straßenkatzen, die sich unkontrolliert fortpflanzen.”

Tag der Katze soll Halter von „Freigängern“ ermahnen

Zum Tag der Katze wolle man Katzenbesitzer erinnern, verantwortungsvoll zu sein, und ihre Tiere kastrieren zu lassen, wenn diese nach draußen
dürfen. Auch der Tierschutzverein Haan ist mit dem Thema seit vielen Jahren vertraut, wie Vorsitzende Edda Hammerstein berichtet: „Wir haben schon vor Jahrzehnten angefangen, wild lebende Katzen im Stadtgebiet konsequent einzufangen und sie zu kastrieren, weil wir das Problem erkannt haben.“ Mittlerweile trage das Engagement Früchte: Wild lebende Katzen, die sich unkontrolliert vermehren, seien kaum noch ein Problem in der Gartenstadt, betont die ehemalige Tierärztin.

Etwas anders stelle sich die Situation bei den Freigänger-Katzen dar, räumt Hammerstein ein: „Es gibt durchaus Nachbarstädte, die eine Katzenschutz-Verordnung erlassen haben und auf diese Weise versuchen, das Freigänger-Problem in den Griff zu bekommen“, sagt sie. Teilweise würden sogar Bußgelder für den Katzenbesitzer fällig, der sich nicht an die Verordnung halte.Haan habe so etwas leider nicht.

Kurt Molitor ist Amtstierarzt der Stadt Leverkusen. Er kennt die Zustände aus eigener Erfahrung, denn in Leverkusen gilt schon seit acht Jahren eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen. Katzenbesitzer, die sich daran nicht halten, müssen bis zu 500 Euro Strafe zahlen. Molitor betonte unlängst in einem Interview: „Leverkusen war damals Vorreiter – mittlerweile sind mehr als 650 Städte und Gemeinden dem Beispiel gefolgt.“

Einen Versuch, so etwas einzuführen, habe es auch in Haan vor einiger Zeit gegeben, erinnert sich die Tierschutz-Vorsitzende. Der sei aber im politischen Klein-Klein auf der Strecke geblieben. Hammerstein: „Eine solche Regelung sehe ich zurzeit in unserer Stadt nicht“, sagt sie.