Haan Der Weltladen ist umgezogen

Haan. · Das Haus an der Kirche in der Kaiserstraße musste der Weltladen verlassen.

Wiedereröffnung des Weltladens: Barbara Olbertz (Gründerin) hinter der Ladentheke.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Haaner Weltladen ist umgezogen. Am Samstag präsentierten die Weltladen-Verkäuferinnen ihre fair gehandelten Produkte erstmals in der Kaiserstraße 8, neben dem Eingang zum evangelischen Gemeindeamt und in direkter Verbindung zum Haus am Park. Das denkmalgeschützte Haus an der Kirche in der Kaiserstraße 40 musste der Weltladen verlassen, weil der große Umbau zur Errichtung eines neuen Gemeindezentrums bevorsteht. Dazu wird der hintere nicht denkmalgeschützte Teil des Hauses an der Kirche abgerissen.

Im neuen Laden ist fast
so viel Platz wie im alten

„Wir haben hier in unseren neuen Verkaufsräumen fast genauso viel Platz wie vorher“, sagt Barbara Olbertz, seit 36 Jahren Leiterin des Haaner Weltladens, erfreut. Hell ist der Raum, einladend und auch behindertengerecht begehbar. Die 20 ehrenamtlich tätigen Verkäuferinnen des Geschäftes für Geschenkartikel, Kaffee, Tee, Wein und Konfekt sind begeistert. Nach anfänglichen Sorgen um die Akzeptanz der geänderten Geschäftsadresse, die ein wenig außerhalb des Zentrums am Alten Markt ist, hoffen die Damen jetzt auf ihre bewährte und treue Kundschaft in Haan.

Eine zusätzliche Attraktion ist der Parkplatz direkt vor dem Geschäft. Das wird sich zweifellos schnell in Haan herumsprechen. Die ehrenamtlichen Helferinnen sind nämlich sehr gut vernetzt in der Stadt, zumal sie ihre Tätigkeit zum Teil schon seit vielen Jahren ausführen.

Gisela Hill etwa ist seit mehr als zehn Jahren aktiv im Weltladen. Ihr verstorbener Ehemann Helmut hat das Projekt in seiner Eigenschaft als Grafiker ebenfalls sehr unterstützt. Er fotografierte, fertigte Entwürfe für Werbezwecke sowie auch für die Weltladen-Fahne.

„Wie zuhause“ fühlten sich viele Kunden, sagt Barbara Olbertz. Das liege an der Art, wie man miteinander umgeht. Und außerdem gebe es kein Konkurrenzdenken im Mitarbeiterstab. Vielmehr identifizieren sich die Ehrenamtlichen mit dem Fair Trade – Gedanken, und zwar ausnahmslos. Die großen Fenster des neuen Ladens sind eine Bereicherung. Zur Eröffnung wurden sie mit sogenannten Traumfängern geschmückt, Preis zwischen 5 und 15 Euro. Eine Supergeschenkidee für die Enkelkinder, meinten die Frauen am Samstagmorgen, als sich die Kunden die Klinke in die Hand gaben.

Andere Geschenkideen sind etwa der Regenmacher, ein Bambusrohr mit Rassel-Innenleben, oder das Solarlicht, Preis 27,90, das ein namhafter Wissenschaftler entworfen hat – für uns eine Dekoration, für die Schulkinder in entlegenen Dörfern am Rand der Zivilisation das einzige Licht im Klassenzimmer. Ute Radix ist Kundin im Weltladen, seit sie denken kann. Sie komme regelmäßig. Zur Eröffnung kam sie aus Neugier und aus Verbundenheit. Ihr Einkauf: Schokolade und Heidesand. „Später mehr“, sagt sie. Und später, so etwa im Sommer oder Herbst 2021, wird auch der Weltladen zurückkehren in das neue Gemeindezentrum neben der Kirche. Einen exponierten Platz im modernen Gebäude direkt neben dem Haupteingang hat man dem Fair-Trade-Laden versprochen.