Hilden Der Stadtwald leidet unter der extremen Hitze
Hilden. · 90 Prozent des Fichten-Bestandes sind abgestorben oder sterben momentan.
Der Stadtwald leidet: Zwei Sommer mit extremer Hitze und fünf Jahre in Folge, in denen zwischen März und Oktober kaum Regen gefallen ist. Das stecken die Bäume nicht mal eben weg. Fast 15 Prozent des Bestandes haben bereits Schäden davongetragen, viele Bäume sind abgestorben. Vor allem Fichten und Birken sind von der Trockenheit und den steigenden Temperaturen betroffen. Die Stadt will deshalb in Zukunft Bäume nachpflanzen, die besser mit den steigenden Temperaturen klarkommen.
Der Hildener Stadtwald erstreckt sich auf einer Fläche von rund 430 Hektar und ist ein klassischer Mischwald. Bisher bestand er zu zwei Dritteln aus Laub- und zu einem Drittel aus Nadelbäumen. „Wir haben in Hilden das Glück, dass viele Generationen von Förstern sich dafür eingesetzt, haben, dass der Wald möglichst divers aufgestellt ist und es keine größeren Monokulturen gibt“, berichtet der städtische Förster Dennis Anders. „Ansonsten sähe die Lage noch dramatischer aus – wie beispielsweise in der Eifel und im Sauerland.“ Dafür müsse Hilden andere Herausforderungen meistern: Der Boden des Stadtwaldes sei sehr sandig. Dadurch speichere er verhältnismäßig schlecht Nährstoffe und Wasser. „Ist der Boden einmal richtig trocken, laufen die kurzen aber heftigen Sommerniederschläge direkt in die Senken und Mulden ab, die das Wassern in den nächsten Bach transportieren“, erklärt Dennis Anders. „Das ist wie beim Backen. Ist das Mehl trocken, kann man Ei und Milch darauf geben, und es braucht Stunden, bis es einzieht.“
Gleichzeitig gebe es dank zahlreicher Wasserläufe wie der Itter, dem Sand- und dem Hoxbach Moore sowie Auenlandschaften. Sie machen rund 50 Prozent des Waldgebietes aus. In diesen Bereichen seien die Folgen des Klimawandelns für den Wald nicht ganz so verheerend. Selbst Birken, Erlen und Weiden, laut Anders „richtige Wasserverschwender“, hätten hier überlebt.
Bei den Fichten muss der Förster allerdings einen Verlust von bis zu 90 Prozent verzeichnen. Sie haben auf den hiesigen Böden nur kurze Wurzeln und sind auf Feuchtigkeit in den oberen Bodenschichten angewiesen. Bei Wassermangel produzieren sie weniger Harz.