Hilden Das Josef-Kremer-Haus der Awo steht unter einer neuen Leitung

Hilden · Marie Luise Barkhoff ist nach 18 Jahren in den Ruhestand gegangen. Ihre Rolle übernimmt Janine Wrobel.

Janine Wrobel (vorne) ist die Nachfolgerin von Marie Luise Barkhoff (hinten). Sie muss sich erst einmal orientieren.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

. Sie stammt aus Hilden, lebt hier und ist seit zwei Wochen die neue Chefin im Josef-Kremer Haus der Awo an der Schulstraße. 32 Jahre jung ist Janine Wrobel und sie bringt gute Voraussetzungen für den neuen Job mit: „Ich habe die Theresienschule besucht, danach am Berufskolleg in Wirtschaft und Verwaltung meinen Abschluss gemacht, habe Bürokauffrau gelernt und schließlich Sozialarbeit an der Fachhochschule in Köln studiert.“ Zuletzt hat sie fünfeinhalb Jahre als Sozialpädagogin in einer Düsseldorfer Seniorenresidenz gearbeitet. „Ich suchte nach einer neuen Herausforderung und habe mich deswegen bei der Awo beworben“, sagt Wrobel.

Am 1. April hat sie im neuen Job angefangen, ist noch dabei, die etwa 45 Ehrenamtler kennenzulernen, die im Haus diverse Projekte anbieten. Ihr erster Eindruck: „Ich fühle mich wohl. Alle sind hier sehr nett.“

Detlef Recha, Beisitzer im Vorstand der Hildener Awo und Vorstand der Lernpaten, mischt sich ins Gespräch: „Als Neuling muss Frau Wrobel erst einmal den Betrieb aufrecht erhalten und den recht selbständig arbeitenden Ehrenamtlern mit der nötigen Sensibilität begegnen“, erklärt er.

Luise Barkhoff wird weiterhin
im Haus präsent sein

Auch mit ihrer Vorgängerin wird sie zu tun haben, denn Marie Luise Barkhoff ist weiterhin im Haus präsent: Die 65-Jährige leitet ehrenamtlich ein Tanzprojekt mit Kindern und Senioren. Letztere treffen sich regelmäßig zum Training im Josef-Kremer-Haus der Awo.

18 Jahre hat Barkhoff das Haus geleitet. Unter ihrer Ägide wurden die EFI-Kurse eingeführt (EFI steht für „Erfahrungswissen für Initiativen“ und ist eine Fortbildung, in der „Bürgerschaftliches Engagement vermittelt wird. Zahlreiche Absolventen haben das Gelernte praktisch genutzt und Initiativen gegründet, in denen sie sich in den unterschiedlichsten Bereichen engagieren. „Viele dieser Projekte finden hier im Haus statt. Das ist sicherlich ein Schwerpunkt der Arbeit im Josef-Kremer Haus“, sagt Barkhoff. Der andere sind die Erzählrunden. „Die habe ich aus Aachen mitgebracht. Das sind Erinnerungs- und Erfahrungsrunden für Senioren“, erklärt die ehemalige Leiterin. „Dieses Wissen haben wir gesammelt und Kindern und Jugendlichen vermittelt. Die sind dann hierher gekommen oder wir zu denen in die Schulen“, berichtet Barkhoff. Diese Angebote wird es auch in Zukunft geben.

Barkhoff geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Die Gremienarbeit hat in den letzten Jahren immer mehr zugenommen“, sagt sie. Greminen, in denen sie als Leiterin immer sitzen musste. Das wird sie wohl nicht vermissen. Auch nicht „die knappen Ressourcen für die Arbeit, die es schwer machen, etwa die Nachbarschaftszentren angemessen zu fördern. „Ich bin eigentlich erstaunt, wie viel trotzdem geklappt hat“, sagt sie rückblickend. „Das hat wohl am Awo-Vorstand in Hilden gelegen, der sehr praktisch orientiert und nicht abgehoben ist.“ Sie bedauert, nicht mehr mit all den Leuten zusammenzuarbeiten, mit denen sie immer gerne zu tun hatte. Und sie freut sich, „mehr Zeit für Tanz und Persönliches“ zu haben. „Ich lebe ja in Wuppertal und betreue dort auch einige Projekte.“