Hilden Kanalbauarbeiten dauern noch bis Oktober

Hilden. · Die Stadt Hilden erneuert seit 13 Monaten den Regenwasserkanal in der Elberfelder Straße.

 Die neuen Kanalrohre sind in diesem Abschnitt der Elberfelder Straße verlegt. Voraussichtlich Ende März soll die aufgerissene Straße eine neue Fahrbahn erhalten.

Die neuen Kanalrohre sind in diesem Abschnitt der Elberfelder Straße verlegt. Voraussichtlich Ende März soll die aufgerissene Straße eine neue Fahrbahn erhalten.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Das Kanalbau-Projekt ist das mit Abstand längste (22 bis 24 Monate) und aufwendigste (Kosten rund 1,5 Millionen Euro) der Stadt. Es ist in fünf Bauabschnitte eingeteilt – und liegt im Zeitplan. Abschnitt eins ist bereits fertig. Aktuell werden die Regenwasser-Hausanschlüsse im Bauabschnitt zwei voraussichtlich bis etwa Ende März an den neuen Regenwasserkanal angeschlossen. Danach wird die aufgerissene Fahrbahn der Elberfelder Straße neu ­asphaltiert.

Dann erreicht die Wanderbaustelle die Kreuzung Elberfelder Straße/ Oststraße. Dort wird eine Baustellen-Ampel aufgestellt. Die Elberfelder Straße wird im Kreuzungsbereich für die Bauabschnitte drei (voraussichtlich bis Ende ­Juni) und vier (bis Ende ­Juli) halbseitig gesperrt. Es steht für jede Fahrtrichtung auf der Elberfelder Straße jeweils nur eine Fahrspur zur Verfügung, teilt die Stadt Hilden mit. Deshalb kann sich die Wartezeit für den Verkehr vor der Baustellen-Ampel verlängern. Eine Zufahrt von beiden Seiten der Oststraße in den Kreuzungsbereich wird nicht möglich sein. Deshalb wird eine Umleitung ausgeschildert. Im letzten Bauabschnitt fünf (bis Mitte September) wird die Oststraße zwischen Elberfelder Straße und Fuchsbergstraße zur Einbahnstraße, sodass eine Zufahrt nur noch von Elberfelder Straße aus möglich ist. Im Oktober 2020 soll das Großprojekt nach rund 20 Monaten Bauzeit fertig sein.

Warum dieser Aufwand? Die alten Regenwasserkanäle sind etwa 70 Jahre alt. Sie werden durch neue und größere Rohre ersetzt. Damit sorgt die Stadt auch dafür, dass die Hildener bei Starkregen keine nassen Füße bekommen.

Regen- und Schmutzwasser werden getrennt abgeleitet

Die Kommune hat ein Trennsystem. Regen- und Schmutzwasser werden in getrennten Kanälen abgeleitet. Damit spart die Stadt ihren Bürgern, den Gebührenzahlern, Geld. Denn nur das Abwasser wird separat zur Kläranlage geleitet und dort gereinigt. Das Regenwasser wird in die Itter oder Bäche geleitet. Dabei spielt die neue Regenwasseranlage Elberfelder Straße eine wichtige Rolle. Sie fängt das Regenwasser auf und drosselt es von 136 Liter pro Sekunde auf 16 Liter pro Sekunde. „Unter der Erde liegt ein Speicher, der rund 245 Kubikmeter fasst“, erläutert Dieter Drieschner, Sachgebietsleiter Stadtentwässerung. Durch die Drosselung können sich Schwebstoffe im Regenwasser (etwa Reifenabrieb) absetzen. Diese besonders verschmutzte Wasser (etwa 37 Kubikmeter) wird dann mit einer Pumpe in den Schmutzwasserkanal gepumpt und im Klärwerk gereinigt. „Das bedeutet einerseits eine mengenmäßige Entlastung der Itter und gleichzeitig eine Reduzierung der eingeleiteten Schmutzfrachten.“

Die Stadt steckt jedes Jahr rund 200 000 Euro in den Unterhalt und zwei bis 2,5 Millionen Euro in die Erneuerung ihres Kanalnetzes. Die Investitionen finanzieren die Einwohner komplett über Gebühren.. Laut Steuerzahlerbund NRW sind die Abwassertarife in Hilden 2020 trotzdem die niedrigsten im Kreis Mettmann. Weil die Stadt gut wirtschaftet und kontinuierlich in den Unterhalt und die Erneuerung des Kanalnetzes investiert. hat.