Neue Kommandowagen für die Feuerwehr

Der Rettungsdienst rüstet ebenfalls auf: zwei Rettungswagen und sieben neue Notfallsanitäter.

Foto: Olaf Staschik

Hilden. Die Stadt Hilden hat für die Feuerwehr zwei neue Kommando-Wagen angeschafft. Wegen des millionenschweren Haushaltsdefizits im vergangenen Jahr war die Beschaffung eines Fahrzeugs in das Jahr 2017 verschoben worden, erläutert Dezernent Norbert Danscheidt: „Deshalb haben wir in diesem Jahr zwei Kommando-Wagen ausgeschrieben und auch einen guten Preis bekommen.“ Bei einem Gesamtpreis von 136 000 Euro muss der Laie erst mal schlucken: gut?

„Das ist der Preis für die beiden Fahrzeuge samt Ausrüstung“, betont Danscheidt. Muss es denn ein BMW X3 sein? Laut Hersteller kostet allein das Fahrzeug ab 44 000 Euro aufwärts. Hätte es nicht auch ein günstigerer Geländewagen getan, etwa ein Dacia Duster 4x4 (Listenpreis ab 16 000 Euro)? „Die Fahrzeuge werden unabhängig vom Fabrikat ausgeschrieben“, erläutert Danscheidt. Der günstigste Anbieter habe den Zuschlag bekommen: „Es gibt keinen Kommandowagen auf Dacia-Basis. Wir sind an die Automarken gebunden, die angeboten werden. Diesmal war BMW der günstigste.“

Das Teure an den Kommandowagen sei nicht die Automarke, sondern die Ausstattung der Spezialfahrzeuge, sagt Feuerwehr-Chef Hans Peter Kremer. „Insbesondere die eingebaute Funktechnik und die Blaulicht-Anlage“. BMW beliefere viele Behörden und übernehme deshalb die volle Garantie sowohl für die Fahrzeuge als auch für deren Innenleben: „Das gibt es so bei anderen Herstellern nicht. So haben wir auch nur einen Ansprechpartner.“

Beim Unwetter kürzlich hätte die Feuerwehr die beiden neuen Geländewagen bereits gut gebrauchen können. „Unser Sichter hatte Probleme, den Hildener Süden zu erreichen“, berichtet Kremer: „Die Unterführungen Kirchhofstraße und Baustraße waren vollgelaufen. Da kam man mit einem Pkw nicht mehr durch.“ Die Einsatzleiter der Feuerwehr haben sieben Tage am Stück Bereitschaft und leisten ihren Dienst von zu Hause aus. „Wir müssen innerhalb von acht Minuten jeden Einsatzort in Hilden erreichen“, so Kremer, das gelte auch für den Einsatzleiter. „Deshalb darf er sich nie weiter als zwei Minuten vom Kommandofahrzeug entfernen“. Im Fahrzeug ist unter anderem auch seine Einsatzkleidung. Kremer hat die beiden neuen Kommandowagen zusammen mit Kollegen direkt beim Hersteller Haberl in Arnstorf südlich von München abgeholt.

Die 630 Kilometer lange Fahrt sei sehr angenehm gewesen, erzählt Wachleiter Hans Jürgen Lierenfeld mit einem Augenzwinkern: „Die meisten Autofahrer auf der Autobahn haben uns sofort Platz gemacht — obwohl wir gar kein Blaulicht anhatten.“ Die Autos sind nicht die einzige Neuanschaffung der Feuerwehr in diesem Jahr. Ende des Jahres erhält die Wehr einen Gerätewagen Logistik, erzählt Lierenfeld. Anschaffungspreis: 350 000 Euro. Zwei weitere Fahrzeuge werden derzeit ausgeschrieben. Aufrüsten muss die Feuerwehr auch im Rettungsdienst. Sieben neue Notfallsanitäter muss Hilden einstellen. Das schreibt der Rettungsdienstbedarfsplan des Kreises vor. „Vier konnten wir schon einstellen“, sagt der Feuerwehr-Chef. „Das ist gar nicht so einfach. Denn viele Feuerwehr suchen aktuell Notfallsanitäter. Und der Markt ist leer.“ Einen alten Krankenwagen mustert die Feuerwehr aus. Als Ersatz kommen zwei neue Rettungswagen. Denn Hilden muss jetzt drei (statt wie bisher zwei) Rettungswagen vorhalten. Stückpreis: rund 250 000 Euro, weiß Wachleiter Hans Jürgen Lierenfeld: „Zwei Geräte der Ausrüstung kosten allein 45 000 Euro.“