Neugestaltung des Reichshof-Geländes: Anwohner formulieren Protest
Bei der Bürgeranhörung zur Neugestaltung des Reichshof-Geländes wurden Bedenken wegen der geplanten Tiefgarage laut.
Hilden. „Wir sind am Anfang des Verfahrens“, leitete Jan Roth seinen Vortrag ein. Die Katholische Kirchengemeinde St. Jacobus plant seit längerem, das Reichshof-Gelände zwischen Mühlen-, Hochdahler- und Mittelstraße umzustrukturieren.
Dafür sollen der Kirchenvorplatz neu gestaltet, der Reichshof abgerissen und ein neues Wohnquartier gebaut werden. Bei einer Bürgeranhörung trugen Diplomingenieur Roth und Stadtplaner Lutz Groll den Stand der Planung vor.
Etwa 40 Hildener waren der Einladung gefolgt. Anhand von Bildern und Skizzen legte Roth dar, wie das Reichshof-Areal später aussehen könnte. Das neue Gemeindezentrum bekäme die Form einer Muschel, „eine markante Form, die aber nicht dominiert, sondern die Kirche selbst in Szene setzt“, sagt er.
Dort wären neben Verwaltung und Büros Platz für die Bücherei, Seelsorge, Gruppenräume und einen Pfarrsaal mit bis zu 200 Plätzen.
Dass auf insgesamt 5700 Quadratmetern 63 Wohneinheiten entstehen, davon sechs Gartenmaisonetten an der Hochdahler Straße für junge Familien, fand Anklang. „Sind die zur Miete oder zum Kaufen?“, wurde gefragt. Auch die geplanten barrierefreien Zugänge zur Kirche und der neu gestaltete Kirchplatz gefielen.
Mehr Aufruhr gab es um die Tiefgarage. Die Zufahrt soll über die Hochdahler Straße verlaufen, die Ausfahrt über die Mühlenstraße. „Das führt zu Chaos!“, „die Mühlenstraße ist schon jetzt überlastet“, „was passiert mit den wegfallenden Anwohnerparkplätzen?“, „wo sollen die Autos von den Leuten in den 63 Wohnungen hin?“, lauteten die Fragen der Anwohner.
Die Frage der Zu- und Abfahrt zur Tiefgarage sei „nicht diskutierbar. Bereits vor drei Jahren wurde zum Thema ein Kompromiss erstritten“, sagte Groll: „Es wurden sechs Varianten geprüft. Der Verkehrsgutachter hält diese für die beste.“
„Wird es Gastronomie geben?“, „wie sind die Maße der Geschosshöhen des Hauses?“ und „sind die Gebäude hochwassersicher angelegt?“ lauteten weitere Fragen. Manchem waren die Pläne nicht detailliert genug, und ein Anwohner wollte wissen, wann alles fertig ist.
„Wenn wir optimistisch sind, fällt Anfang 2014 der Startschuss, und Mitte 2015 wäre die Fertigstellung“, antwortete Groll: „Ich gehe aber von 2016 aus.“