Parken kostet den Autofahrer ab 2017 in Hilden mehr als bisher

Die Gebühren für die oberirdischen Plätze der Stadt steigen auf 50 Cent für 30 Minuten und einen Euro pro Stunde.

Foto: Staschik

Hilden. Ab 1. Januar kommenden Jahres müssen Autofahrer in Hilden tiefer in die Tasche greifen, wenn sie ihren Wagen auf einem städtischen Parkplatz abstellen. Statt 40 Cent für bis zu 30 Minuten werden dann 50 Cent fällig, für jede angefangene Stunde werden dann statt 80 Cent ein Euro verlangt. So steht es im aktuellen Amtsblatt.

Hintergrund der Erhöhung ist nicht das aktuelle Defizit im städtischen Haushalt von rund 9,9 Millionen Euro — auch wenn Kämmerer Heinrich Klausgrete sich über die erwartete Mehreinnahmen von rund 85 000 Euro freut. Grund für die Erhöhung ist vielmehr die Sanierung der drei städtischen Parkhäuser in der Innenstadt. Die Tiefgaragen Nove-Mesto-Platz, Am Rathaus und Südstraße müssen für rund eine Millionen Euro modernisiert werden. Die Südstraße ist bereits fertig, Am Rathaus wird noch gearbeitet. 2017 ist die Tiefgarage Nove-Mesto-Platz dran.

Der Stadtrat hat beschlossen, dass die Nutzer die Investition mitfinanzieren müssen. Deshalb ist die Parkgebühr in den sanierten Garagen von 60 auf 80 Cent angehoben worden. Ab 2017 wird ein Euro pro Stunde verlangt. Die Stadt verdient mit den Parkhäusern kein Geld. Im Gegenteil: Jedes Jahr fahren die drei Tiefgaragen einen Verlust von rund 300 000 Euro ein.

Deshalb hat die Kommune die Tiefgaragen an die Verkehrsgesellschaft der Stadtwerke Hilden übertragen. Die Stadtwerke können Gewinne und Verluste steuermindernd miteinander verrechnen. Die Gas- und Stromkunden der Stadtwerke sollen aber nicht das Parken in Hilden subventionieren, betont Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Ullrich Schneider, in Personalunion auch Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft. Durch die Erhöhung der Parkgebühren in den drei Tiefgaragen soll das Defizit langfristig auf Null sinken: „Wir wollen keinen Gewinn machen, aber langfristig auch nicht draufzahlen.“

Und damit die sanierten städtischen Tiefgaragen künftig nicht leer stehen, hatte der Stadtrat einstimmig beschlossen, die Gebühren für die oberirdischen Stellplätze in zwei Schritten in den Jahren 2015 und 2017 anzugleichen. Mit der Erhöhung ab 1. Januar sind die Tarife für die oberirdischen und die unterirdischen kommunalen Parkplätze wieder identisch.

Mit dem Parken verdiene die Stadt nicht wirklich Geld, betont Kämmerer Heinrich Klausgrete. 331 000 Euro hat er in diesem Jahr im Nachtragshaushalt als Parkeinnahmen eingeplant. Dazu 360 000 Euro aus Bußgeldern. Nach Abzug aller Aufwendungen (Personal, Technik, Abschreibungen) wird am Ende ein Plus von gut 150 000 Euro übrig bleiben.

Zum Vergleich: In Mettmann kostet Parken an der Neandertalhalle 80 Cent für 30 Minuten und einen Euro die Stunde (die ersten 30 Minuten sind gratis). Haan verlangt 60 Cent die Stunde (20 Minuten frei). Die Stadt Langenfeld fordert 50 Cent pro Stunde (die ersten 15 Minuten Parken sind gratis).