Pfefferspray-Attacke: Retter waren vorbildlich
Der Leiter der Schule bedankte sich gestern bei den Einsatzkräften.
Hilden. Im evangelischen Schulzentrum an der Gerresheimer Straße gab es gestern nur ein Thema: Ein 14-jähriger Fliedner-Schüler hatte am Montag gegen 13.30 Uhr Pfefferspray versprüht. Glücklicherweise nur in einem Unterstand auf dem Schulhof. Dennoch löste er damit einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei aus. Rund 100 Retter aus dem gesamten Kreis Mettmann und aus Düsseldorf waren im Einsatz. 31 Schüler wurden verletzt, 13 mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
Gestern bedankte sich Guedo Wandrey, Leiter der auslaufenden Wilhelmine-Fliedner-Realschule und der Evangelischen Gesamtschule, bei Feuerwehr und Polizei: „Alle haben sehr professionell agiert und die Schüler schnell beruhigt.“ Im Rahmen des Qualitätsmanagements habe die Schule gerade erst auch ihren Notfallplan aktualisiert. „Das hat uns geholfen, diesen Ernstfall zu bewältigen“, glaubt Wandrey: „Alles hat gut geklappt. Ich bin richtig stolz auf meine Mitarbeiter.“
Ein Psychologe des Kriseninterventionsteams habe am Montag mit allen verletzten Schülern gesprochen. „Es gab natürlich viel Aufregung, aber auch viel Verständnis. Die Kinder und Jugendlichen verstehen, dass wir als Schule auf den Vorfall reagieren müssen — auch die Polizei.“ Um die strafrechtliche Seite kümmere sich die Polizei. Der Täter ist 14 Jahre alt und damit strafmündig. Er wurde noch am Montag rasch ermittelt und hat die Tat gestanden. Der Schulleiter wird die sogenannte Disziplinar-Konferenz einberufen. „Dort wird der Schüler angehört, dann entscheidet die Konferenz.“ Schulleiter Guedo Wandrey wird alle 840 Mütter und Väter der Fliedner- und der Gesamtschule mit einem Eltern-Brief über den Vorfall und dessen Konsequenzen informieren: „Er geht am Mittwoch raus.“
Einige Eltern seien sehr aufgeregt gewesen, als sie über Facebook von dem Großeinsatz der Retter am evangelischen Schulzentrum erfuhren. Das könne er gut verstehen: „Eltern sorgen sich um ihre Kinder.“ Die Schule habe alle Eltern der 31 verletzten Schüler angerufen und informiert. „Wir bitten für solche Notfälle um eine Telefonnummer, um die Eltern schnell und sicher zu erreichen, auch auf der Arbeit“, erläutert Wandrey: „Auch das hat gut geklappt.“