50 Jahre Siedlergemeinschaft Meide in Hilden 50 Jahre Siedlung Meide in Hilden
Hilden · Mit einem Adventströdel feiert die Straße „Meide“ am Samstag ein Siedlerfest. Grund dafür ist das 50-jährige Bestehen. Auch ehemalige Nachbarn sind herzlich willkommen.
Ruhig und beschaulich ist die Straße „Meide“ im Hildener Nord-Westen. Das ist es auch, was die Bewohner schätzen. Mehr noch ist es aber die Gemeinschaft, die viele Anwohner positiv hervorheben. Daher wird das 50-jährige Bestehen der „Meide“, also die kleine Stichstraße in Nähe des Hoxbaches mit den Nummern 17 bis 45, die von der Meide abgeht, am Samstag, 12. November mit einem Adventströdel gefeiert.
Eine der Hauptorganisatoren ist Nina Schubert. Seit zehn Jahren lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern hier. Die Familie fühlt sich sehr wohl. „Wenn man auf der Straße einen Nachbarn trifft und der fragt, wie es einem geht, dann ist das echt gemeint, dahinter steckt echtes Interesse“, verdeutlicht Nina Schubert. Bereits vor zehn Jahren, als die Schuberts eingezogen sind, haben sie ihr erstes Nachbarschaftsfest miterlebt. Nun organisiert Nina Schubert unter anderem mit Mechthild Duda und Getrud Giesen den Trödel. Die Aktion hat folgenden Hintergrund: „Es gibt viele Nachbarn, die im Hochwasser ihre im Keller gelagerten Weihnachtsartikel verloren haben“, erklärt Schubert.
Beim Hochwasser halfen
die Nachbarn einander
An den Abend des 14. Juli 2021 können sich die Nachbarn der Meide noch gut erinnern. „Wir hatten nur ein bisschen Wasser in der Waschküche stehen, aber andere Nachbarn hat es schlimmer getroffen“, berichtet Mechthild Duda. Familie Schuberts Keller beispielsweise stand knietief unter Wasser. Doch viele freiwillige Helfer unterstützten sie. Bis 3 Uhr nachts wurde Wasser geschippt. Das habe die Nachbarschaft noch näher zusammengerückt.
„Der Adventströdel ist nun eine Möglichkeit, günstig an Dinge zu kommen, die andere nicht mehr benötigen.“ Die Organisatoren haben dazu einen Spendenaufruf gemacht, mehr als sechs Kartons mit silbernen Weihnachtsbäumen, Teelichtern, Nikoläusen und Engeln sind bereits nach kurzer Zeit zusammengekommen. Die Dekoration wird dann am Samstag ab 11 Uhr in der Stichstraße verkauft. Die Sachen können gegen eine Geldspende erworben werden. Zusätzlich gibt es Kaffee, Kuchen und andere Leckereien. „Der Erlös unseres Trödels geht an das Projekt Zeltschule“, erläutert Schubert. Das ist ein gemeinnütziger Verein, der in den Flüchtlingslagern im Libanon und in Syrien Zeltschulen baut und betreibt.
An ihr erstes Siedlerfest im Jahre 1991 kann sich Mechthild Duda, die seit 38 Jahren in der Meide lebt, noch gut erinnern. Die kommenden Feste wurden dann immer mit einer 2 am Ende der Jahreszahl gefeiert wie 2002, 2012 und jetzt 2022. „Denn richtig fertig geworden ist hier alles erst 1972“, sagt Duda.
Mit am längsten wohnt Gertrud Giesen in der Meide. „Mein Mann hat das Haus damals mit seiner Mutter hier gebaut, ich bin dann 1975 hier hergezogen“, erzählt Giesen. Die gute Gemeinschaft wirke sich auch positiv auf die Lebenserwartung der Menschen aus. Ihre Schwiegermutter sei 103 geworden. Ein anderer Bewohner, Erich Lautenschläger, ist sogar bereits 104 Jahre.
Um möglichst viele Nachbarn für den Adventströdel zu erreichen, haben die Organisatorinnen mehr als 60 Einladungen in den Briefkästen der Stichstraße und den umliegenden Häusern verteilt. Mehr als 45 Nachbarn wollen sich mit Spenden, Kuchen und anderem beteiligen. Die Nachbarschaft hofft aber auch, dass zum Fest ehemalige Nachbarn kommen.