Stadtwerke prüfen Hydranten

Bei einem Großbrand in Krefeld hatte eine Zapfstelle versagt. In Haan finden regelmäßig Kontrollen statt.

Haan. Im Notfall können sie Leben und Gebäude retten: Hydranten. Doch nicht immer funktionieren die Hydranten so einwandfrei, dass sie die Löschwasserversorgung für die Feuerwehr sicherstellen. Jüngstes Beispiel ist ein Großbrand in Krefeld. Dort gingen vor zwei Wochen ein Holzfachmarkt, Büros, Werkstätten und ein Kfz-Betrieb in Flammen auf.

Die Krefelder Feuerwehr musste Löschwasser in Containern von zwei Baggerlöchern in zwei Kilometern Entfernung zum Brandort transportieren, unter anderem, weil ein Hydrant seinen Dienst versagte und die anderen wegen des geringen Drucks nur spärlich sprudelten.

„Wir warten die Hydranten im Haaner Stadtgebiet alle vier Jahre“, sagt Peter Barthel, technischer Betriebsleiter bei den Stadtwerken Haan. Diese Kontrollintervalle würden vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches vorgeschlagen und hätten sich bewährt. In Abständen von 90 bis 110 Meter haben die Stadtwerke Hydranten installiert.

Der Großteil von ihnen ist unterirdisch verlegt, gut erkennbar an den ovalen Straßenkappen aus Stahl und den entsprechenden Hinweisschildern an Hauswänden und Pfosten. „Das sind sogenannte Unterflurhydranten“, erläutert Barthel. „Wir haben aber auch Überflurhydranten.“ Die stehen vor besonders brandgefährdeten Einrichtungen und Gebäuden, zum Beispiel Schulen oder dem Krankenhaus. „Das verkürzt der Feuerwehr die Suchzeit.“

Die regelmäßige Überprüfung der Hydranten erledigen die Stadtwerke im Auftrag der Stadt — die Feuerwehr hat mit dieser Aufgabe nichts zu tun. „Unser Mitarbeiter nimmt sich dann jeden Unter- und Überflurhydranten vor“, versichert Barthels. Kontrolliert werden die Angaben der Beschilderung, der Zustand der Klappe und natürlich das Ventil und alle weiteren Bauteile.

„Der Kollege hat dann die entsprechenden Pflegemittel und Austauschteile dabei.“ Das wohl wichtigste Teil ist das Ventil, mit dem sich die Zufuhr an den unterirdischen Wasserentnahmestellen regeln lässt.

„Wir müssen der Feuerwehr bei Einsätzen in möglichst kurzer Zeit große Mengen Wasser zur Verfügung stellen. „Wie viele Kubikmeter das in welchen Bebauungsgebieten sein müssen, gibt das Baurecht vor“, sagt Barthel.

Im Gewerbegebiet müssen zwischen 96 und 192 Kubikmeter Wasser pro Stunde aus den Hydranten sprudeln können, im Innenstadtbereich sind 192 Kubikmeter vorgeschrieben. In allgemeinen Wohngebieten sind es zwischen 48 und 96 Kubikmetern Wasser — je nach Dichte der Bebauung.

In Gewerbegebieten betreiben Unternehmen, von denen aufgrund ihrer Produktionsprozesse oder der Art und Menge an brennbaren Stoffen erhöhte Brandgefahren ausgehen, oft auch privat Hydranten. Peter Barthel: „Diese müssen dann von den Unternehmen auch privat gewartet werden.“

In Krefeld droht inzwischen ein juristischer Streit wegen des defekten Hydranten. Die Stadt vertritt die Meinung, der Holzbetrieb müsse den Hydranten warten, das Unternehmen sieht die Verantwortung bei der Stadt Krefeld.