Haan Sportlerheim: Kompromiss ist in Sicht
Haan. · Der TSV Gruiten bekommt 30 000 Euro zusätzlich, um die Planungen für ein neues städtisches Sportheim auf dem Gelände am Sportplatz weiter vorantreiben zu können. Auf diesen Kompromiss haben sich die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses in ihrer Sitzung im Schulzentrum Walder Straße jetzt geeinigt.
Die Vereinbarung sieht außerdem vor, dass es keine getrennten Finanztöpfe für die Baukosten und die anwaltlichen Beratungen für die erforderlichen Ausschreibungen mehr geben soll. Benötigt der Verein mehr Geld für die Beratung, kann er diese Summe aus dem allgemeinen Topf nehmen, der von 2,4 auf 2,45 Millionen Euro angehoben wird.
Anwaltskosten sind höher als
die zugebilligte Geldsumme
20 000 Euro waren dem Verein, der das Bauprojekt gewissermaßen in Vertretung der Stadt schultert, bislang für anwaltliche Fachberatung zugebilligt worden. Doch schon beim Einholen der Angebote wurde deutlich: „Die Summe reicht hinten und vorne nicht.“ Eine Markterkundung des TSV, der verschiedene unter anderem von der Stadtverwaltung empfohlene Fachanwälte anfragte, brachte als günstigstes Ergebnis eine Summe von mehr als 67 000 Euro.
„Das teuerste Angebot lag sogar bei mehr als 110 000 Euro“, berichtete der Kassenwart des Vereins, Kai Kipper, seinerzeit. Einige der angefragten Kanzleien hätten überhaupt kein Angebot vorgelegt.
Mit der jetzigen Regelung, die während einer Sitzungsunterbrechung zustande kam und mit großer Mehrheit (15von 17 Politikern stimmten mit Ja) zustande kam, soll dem TSV Gruiten einerseits mehr Spielraum gewährt werden. Denn er muss sich nun nicht mehr an die ursprünglich vorgegebenen 20 000 Euro halten, sondern kann die benötigte Summe aus dem Gesamttopf von 2,45 Millionen Euro nehmen. Andererseits wird ihm aber auch eine neue Verpflichtung auferlegt, denn die Politiker nahmen eine Forderung von Andreas Rehm (GAL) mit auf, der im Verlauf der Diskussion angemerkt hatte: „Wir haben ja noch gar nicht über den Klimaschutz gesprochen.“ Der TSV Gruiten soll nun bei der Ermittlung der Baukosten auch eine Variante vorstellen, die auf modernem klimatechnischen Standard beruht.
Verein entscheidet sich
in den nächsten Tagen
Der Verein, der sich mit einem Änderungsantrag an die Stadt gewandt hatte, wird nun in den nächsten Tagen entscheiden, ob er das Projekt unter den neuen Voraussetzungen weiter betreibt.
Die Wahrscheinlichkeit dafür ist nach dem jetzt gefassten Beschluss in jedem Fall gestiegen. Die Stadtverwaltung hatte zuletzt noch einmal erklärt, wenn sie selbst planen und bauen müsste, könnte mit der Umsetzung des Projektes erst Ende 2024/Anfang 2025 begonnen werden.
Aus Sicht des Gebäudemanagements bestünden allerdings keine Bedenken, die Sanitäranlagen bis dahin im bisherigen Umfang zu nutzen. Auch ein Aufenthalt im Gast- und Versammlungsraum im Erdgeschoss sei weiterhin möglich.