Feuer- und Rettungswache Haan Die Feuerwehr zeigt, was sie kann und hat
Haan · Der Tag der offenen Tür in der Feuer- und Rettungswache an der Nordstraße in Haan war am Samstag stark besucht.
Offenbar wurde der Tag der offenen Tür bei der Haaner Feuerwehr, der Corona-bedingt zwei Jahre ausfallen musste, sehnlichst vermisst. „Schon vor dem offiziellen Beginn um 11 Uhr hatten sich hier viele Menschen versammelt“, sagt Mirko Braunheim, stellvertretender Leiter der städtischen Feuerwehr in Haan. Braunheim betont, dass der Tag der offenen Tür mit informativem Beisammensein bei Kaffee und Kuchen, wahlweise auch mit herzhaft Gegrilltem und kühlen Getränken, für die Feuerwehr ein wichtiges Element der Öffentlichkeitsarbeit sei.
Eltern und Großeltern wollen die Gelegenheit nutzen, um Kindern oder Enkeln vom Lastwagen mit Drehleiter bis zur Atemschutzausrüstung den Alltag der Feuerweh zu zeigen. „Ein rotes Auto mit blauem Licht auf dem Dach übt von jeher Faszination auf Kinder aus“, erklärt Boris Hübener.
Der Stadtjugendfeuerwehrwart ist zufrieden, denn an Feuerwehr-Nachwuchs herrscht kein Mangel. „Das Interesse ist so groß, dass ich schon Wartelisten angelegt habe“, so Hübener. 33 Jugendliche engagieren sich für die Rettung von Menschen aus Notlagen. „Ich bin deshalb zur Feuerwehr gekommen, weil ich es toll finde, wenn man Menschen helfen kann“, erklärt der 13-jährige Finn Löber, der sich gut vorstellen kann, später beruflich als Feuerwehrmann zu arbeiten. „Menschen zu helfen, klar, aber auch die Technik schwerer Maschinen zu bedienen finde ich spannend“, nennt Jakob Bracken als Motivation für sein Engagement bei der Jugendfeuerwehr. Der Elfjährige ist bereits ein „alter Hase“, mit sechs Jahren hat er bei der Kinder-Feuerwehr erste Erfahrungen gesammelt. Bei einer Übung der Jugendfeuerwehr konnte er diese später mit Kameraden demonstrieren.
Auf den Aspekt faszinierender Technik setzt auch Ingolf Rütjenroth, der staunenden Kindern die brachiale Kraft einer hydraulischen Spreiz-Schere vorführt und Andreas Stachora zeigt, wie ein eingeklemmtes Dummy mittels Hebekissen befreit werden kann. Noch am Anfang ihrer Karriere als Höhenretterin steht Amilia. Gesichert von Stefan Longerich, assistiert von Luca Pottmann und angefeuert von der Mama erklimmt die Dreijährige drei gestapelte Cola-Kisten. Anton, fünf Jahre, reckt die Arme in Erfolgspose am Ende auf fünf Kisten stehend.
Eindrucksvoll und lehrreich ist der definitiv ungeeignete Löschversuch von brennendem Speiseöl, etwa auf dem Herd vergessenen Frittenfett, mit Wasser. „Bitte Abstand halten und keinesfalls nachmachen“ mahnt Mirko Braunheim, als ein Feuerwehrmann im Schutzanzug nur einen kleinen Messbecher mit Wasser in das brennende Öl goss. Sofort schoss eine meterhohe Stichflamme hoch, die Menschen schwerstverletzt hätte. „Wenn Öl in einem Topf beginnt zu brennen, am besten einfach den Deckel drauf, der das Feuer dann erstickt“, rät Braunheim und setzt auf die nachhaltige Wirkung der flammenheißen Demonstration.