Zeitplan für Gesamtschule steht
Die Stadt treibt das Thema mit Verve voran. Anmeldungen könnten demnach ab Januar 2017 möglich sein.
Haan. Nachdem sich bei der Elternbefragung ein deutlicher Anteil der Erziehungsberechtigten für die Einrichtung einer Gesamtschule in Haan ausgesprochen hat, hat die Stadtverwaltung nun einen Zeitplan erstellt, der in ein vorzeitiges Anmeldeverfahren im Januar oder Februar 2017 münden soll. Das zeigt eine Vorlage der Verwaltung an den Bildungsausschuss für dessen Sitzung vom 12. Mai auf. Demnach arbeiten die Beteiligten zurzeit an einem Raumprogramm. Es soll die Belegung von Klassenzimmern während der Übergangsphase regeln, in der es am Schulzentrum Walder Straße noch die auslaufende Haupt- und Realschule gibt, aber die Gesamtschule bereits ihren Betrieb aufgenommen hat.
Weiter geht es Schlag auf Schlag: Schon im Juni dieses Jahres soll sich eine Arbeitsgruppe gründen, die ein pädagogisches Rahmenkonzept in Form eines Eckpunktepapiers entwirft. Der Arbeitsgruppe sollen Vertreter aller Schulformen der Sekundarstufe I sowie Vertreter der Grundschulen und der Verwaltung angehören. Ein externer Moderator gibt den Treffen einen roten Faden.
Weitere Teilnehmer wie zum Beispiel Eltern sollen je nach Themenschwerpunkt hinzugezogen werden. Das Eckpunktepapier soll Ende des Jahres fertig sein, damit es bei den Elternabenden sowie Tagen der offenen Tür präsentiert werden kann. Die Schulentwicklungsplanung soll bis Mitte Juni dieses Jahres aktualisiert sein. Das entspricht dem Wunsch der FDP-Ratsfraktion, die einen entsprechenden Antrag gestellt hatte.
Liegen alle Informationen vor, kommt wieder die Politik ins Spiel: Am 28. Juni stellt der Rat die Weichen fürs weitere Vorgehen, am 20. September soll er dann den endgültigen Beschluss fassen. Dann können auch die Genehmigungsunterlagen bei der Bezirksregierung Düsseldorf eingereicht werden, die für die Einrichtung der Gesamtschule grünes Licht geben muss. Dem vorzeitigen Anmeldeverfahren Anfang kommenden Jahres kommt dann noch einmal eine besondere Bedeutung zu.
Denn die Gesamtschule kann erst dann an den Start gehen, wenn tatsächlich auch mindestens 100 Schüler für den ersten Jahrgang angemeldet sind. Sorgen äußert in diesem Zusammenhang der Fraktionsvorsitzende der FDP, Michael Ruppert.
Er halte es für „besonders bedenklich, wenn alle weiterführenden Schulen einem organisatorischen Stresstest ausgesetzt würden“. Schließlich werde nicht nur das Schulzentrum Walder Straße grundlegend verändert, auch das Gymnasium steht vor dem Neubau. „Für beste Bildung sind das schlechte Voraussetzungen“, sagt Ruppert.
In diesem Zusammenhang vermisse die FDP auch „eine belastbare Darstellung der organisatorischen, räumlichen und finanziellen Notwendigkeiten, die sich aus dem Nebeneinander von drei Schulen am Standort Walder Straße und später aus der zusätzlichen Oberstufe und dem obligatorischen Ganztagsbetrieb ergeben“.
So müssen offenbar noch einige offene Fragen geklärt werden.