Die Kirche der Landesklinik verfällt
Der Förderverein will eine Kampagne starten, um das Gebäude auf dem LVR-Gelände zu retten. Rund 400 000 Euro werden benötigt.
Langenfeld. Es gilt als eines der ältesten Gotteshäuser Langenfelds. Kennern meinen, dass es wohl das schönste sakrale Werk am Ort ist.
Die Rede ist von der Kirche der Landesklinik. Sie wurde um 1900 fast gleichzeitig mit der Errichtung der damaligen Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Galkhausen gebaut und steht inzwischen unter Denkmalschutz.
Doch das nutzt dem ehrwürdigen Gebäude offensichtlich wenig. Denn es ist in schlechtem Zustand.
„Die Kirche hat einen hohen Sanierungsbedarf. Feuchtigkeit dringt ein und beschädigt das Mauerwerk, so dass Putzstücke abfallen. Es wird allerhöchste Zeit für die Sanierung“, sagt Rolf D. Gassen.
Der 70-Jährige ist der stellvertretende Vorsitzende des Klinik-Fördervereins. „Wir stellen uns mit aller Kraft der Aufgabe, die Kirche schrittweise zu sanieren. Dafür ist ein hoher Geldbetrag notwendig“, appelliert Gassen.
Er schätzt, dass es bis zu 400 000 Euro sind, die gebraucht werden. Der Förderverein selbst sei an seinen Grenzen, habe bereits an die 25 000 Euro an Spenden gesammelt, die in erste Sanierungsarbeiten flossen. Nun soll eine breite Kampagne auf die desolate Bausubstanz des Gotteshauses aufmerksam machen — in der Hoffnung auf eine große Spendenbereitschaft.
„Die Kirche muss mehr ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden. Viele Langenfelder wissen gar nicht, was sie da für eine Perle haben“, sagt Gassen. Er weist zum Beispiel darauf hin, dass es eine der wenigen sogenannten Simultankirchen Deutschlands sei.
Sie hat eine katholische und eine evangelische Christei. Denn schließlich ist sie für beide Konfessionen gebaut worden. Heute wird sie in den regelmäßigen Gottesdiensten nicht nur von Patienten und Mitarbeitern genutzt — das Gotteshaus steht allen offen.
Damit die Kirche bekannter wird, ist sie am Tag des Denkmals am Sonntag, 8. September, von 11 bis 14 Uhr nicht nur geöffnet, sondern die beiden Pfarrer werden Auskunft über die Geschichte geben. Anschließend sind Werbeaktionen in der Innenstadt geplant. „Wir feilen noch an den Aktionen“, sagt Gassen.
Eigentümer der Kirche ist übrigens der Landschaftsverband Rheinland, der aber laut Klinik-Sprecherin Martina Schramm keine finanziellen Mittel für die Sanierung hat. Mehr über den Förderverein ist im Internet zu erfahren.