Einzelhandel wird digital
In Kürze startet das Konzept „Future City“, das das Einkaufserlebnis in der Innenstadt auf Dauer verändern soll.
Langenfeld. Manche innerstädtischen Geschäftsleute scheinen den eigentlich für Oktober angekündigten Start des Zukunftskonzepts „Future City“ kaum erwarten zu können. Doch sie müssen sich noch ein paar Wochen gedulden, bis die ersten drei Bausteine gesetzt werden: erstens ein „Stadtschlüssel“ genannter Mini-Chip, mit dem Kunden Bonuspunkte sammeln können; zweitens eine gemeinsame lokale Online-Plattform; drittens ein digitales Schaufenster.
Laut Citymanager Jan Christoph Zimmermann wird wohl ab Anfang Dezember eine ausgewählte Nutzergruppe den mit einem Mini-Chip versehenen Stadtschlüssel testen. „Wenn das System funktioniert, soll er ab Anfang 2017 allen Kunden angeboten werden.“ Wenn jemand in den beteiligten Läden, Gaststätten oder Dienstleistungsbetrieben Geld lässt, bekommt er per Stadtschlüssel auf einem Konto Bonuspunkte gutgeschrieben. „Er kann dann etwa gratis parken oder bekommt sonstige Vergünstigungen.“ Über die Stadtwerke wird der Stadtschlüssel vertrieben, aber — insbesondere für Auswärtige — auch im Bürgerbüro oder in Läden erhältlich sein. Zimmermann: „Im ersten Schritt werden Parkgebühren erstattet, die Schranken werden in Kürze entsprechend geändert.“
Parallel ist im Marktkarree gerade ein weiterer Future-City-Baustein in Arbeit: Langenfelds erstes digitales Schaufenster. „Im Laden S.Oliver wird ein Monitor aufgestellt“, berichtet Centermanager Karsten Mazanneck, „den Kunden vor dem Schaufenster dann per Smartphone und QR-Code steuern.“
Sie können Informationen über das Sortiment abrufen oder direkt Waren bestellen. Die Geräte seien schon da, in Zusammenarbeit mit der Firma Gray werden nun die Inhalte für dieses Langenfelder Pilotprojekt entwickelt. Mazanneck hält nach eigenen Worten viel von dem von Rathaus, Marketingverbund Kommit und Geschäftsleuten entwickelten Future-City-Konzept. „Gerne hätte ich den Stadtschlüssel schon im Weihnachtsgeschäft gesehen, aber das System muss zum Start natürlich technisch hundertprozentig ausgereift sein.“
Ähnlich äußerte sich Nadine Schorn, Managerin der benachbarten Stadtgalerie. „Ich gehe davon aus, dass viele unserer Läden mitmachen werden.“ Kurz nach Einführung des Stadtschlüssels wird in der Stadtgalerie der größte Leerstand behoben sein, wenn Aldi-Süd nach dem Umbau des ehemaligen Kaiser’s-Supermarkts im Frühjahr auf 1500 Quadratmeter seinen neuen Discounter eröffnen wird.
Die gemeinsame lokale Online-Plattform ist der dritte Future-City-Baustein, die in Zusammenarbeit mit „HierBeiDir.com“ (Düsseldorf) gebündelt und strukturiert werden. Läden, Gastronomie, Handwerk und Dienstleister können sich und ihre Angebote gegen eine Monatsgebühr unter www.shopping-mitte.de darstellen, auch Freizeitangebote stehen dort.
Zimmermann geht davon aus, dass die Online-Plattform im ersten Halbjahr 2017 starten wird. „Wir hoffen noch auf Zuschüsse aus einem Förderprogramm des Landes NRW.“