Elanza ersetzt Strauss auf der Einkaufsstraße
Das Kaufhaus zieht in die Filiale der pleite gegangenen Kette. Eröffnung ist wohl am 9. Mai.
Langenfeld. Noch ist der große Laden im verkehrsberuhigten Abschnitt der Hauptstraße fast leer, aber das wird sich ratzfatz ändern. Dort, wo bis Februar eine Filiale der pleite gegangenen Langenfelder Handelskette Strauss Innovation war, wird bereits in der kommenden Woche ein neues Kaufhaus unter dem Namen „Elanza“ eröffnen. „Als Termin haben wir den 9. Mai vorgesehen“, sagt Filialleiterin Manuela Henze (56). „Aber hundertprozentig fest steht der Eröffnungstag noch nicht.“ Das Sortiment soll dem von Strauss ähneln: „Es wird ein Erlebniskaufhaus sein mit Damen- und Herrenmode, Bettwäsche, Wohnaccessoires und Dekoartikeln.“
Betreiberin ist die GMG Retail GmbH, die auch in Köln und Ratingen in ehemaligen Strauss-Filialen solch ein Kaufhaus eröffnet hat. Nach Medienberichten plant das kürzlich gegründete Tochterunternehmen des belgischen Textilriesen Vegotox die Eröffnung von etwa 100 Filialen in ganz Deutschland. Ein Mix aus Markenprodukten und Noname-Artikeln erinnert an das Sortiment früherer Kaufhäuser.
„Sehr froh über die Neueröffnung“ ist nach eigenen Worten Jan Christoph Zimmermann. Als sich im Dezember das Aus der Strauss-Filiale abgezeichnet hatte, sprach der Langenfelder Citymanager von einem „Schlag für die Einkaufsstraße“. Tatsächlich hätten die umliegenden Händler im verkehrsberuhigten Abschnitt der Hauptstraße in den vergangenen drei Monaten gespürt, dass Strauss als Kundenmagnet nicht mehr da ist. „Auch wenn die ursprünglich breit aufgestellte Kette ihr Sortiment zuletzt immer weiter ausgedünnt hatte und nicht mehr so attraktiv war“, sagt Zimmermann.
„Viele Kunden waren über das Aus von Strauss sehr traurig“, bestätigt Elanza-Filialleiterin Henze. Die Hildenerin hatte selbst 25 Jahre lang für Strauss gearbeitet — davon 20 Jahre in der Langenfelder Filiale. Gemeinsam mit ihrem aus Monheim stammenden Stellvertreter Dirk Bobsin (55) ist sie nun dabei, ihre ehemalige Arbeitsstätte für den Neuanfang als Elanza-Filiale mit einem fünf- bis sechsköpfigen Verkaufsteam herzurichten. „Am Dienstag wird es hier ganz anders aussehen“, meinte Bobsin mit Blick auf die noch nicht bestückte, etwa 700 Quadratmeter große Verkaufsfläche.
An deren Neubelebung war die Stadtverwaltung laut Citymanager Zimmermann übrigens nicht beteiligt. „Das war eine Sache zwischen Makler, Hauseigentümer und dem neuen Betreiber.“ Es sei gut für den innerstädtischen Einzelhandel, dass die Zeit des Leerstands in diesem großen Laden in Kürze vorbei sei. „Und ich bin auch froh, dass dort kein Ein-Euro-Billigladen eingezogen ist. Elanza ist eine neue Kette. Ich bin gespannt, wie sie aufgestellt sein wird.“