Hier können E-Autos „volltanken“
Sowohl in Monheim als auch in Langenfeld finden Besitzer von Elektrofahrzeugen Möglichkeiten, um den Akku aufzuladen.
Langenfeld / Monheim. Hat Bert Schukat Geschäftstermine in Köln oder Düsseldorf, dann steigt er in seinen Elektro-BMW — eines der beiden E-Autos, die das Monheimer Elektronik-Unternehmen im firmeneigenen Fahrzeugpark stehen hat. Der 55-Jährige genießt das komfortable Fahrverhalten des Wagens, der gleichmäßiger und geräuscharmer unterwegs ist als Autos mit Verbrennungsmotor. „Und er fährt an der Ampel auch flotter an“, sagt Schukat stolz.
Etwa zehn Personen in Monheim nutzen ein Elektroauto. Schukat ist einer von ihnen. Deshalb freut er sich über die jetzt gratis nutzbare Ladestation an der Krischerstraße, nahe der Buchhandlung Rossbach. Sie ist in Monheim nach der auf dem Mega-Kundenparkplatz die zweite öffentliche Station. Zusätzlich gibt es firmeneigene Stromtankstellen nur für Mitarbeiter etwa bei Schukat und bei der Mega.
Bürgermeister Daniel Zimmermann und Mega-Chef Udo Jürkenbeck zeigten, wie das Stromtanken auf der eigens dafür beschilderten Parkfläche funktioniert. Sie ist für ein Auto reserviert. Es gibt dort aber zwei Ladepunkte mit jeweils 22 Kilowatt Leistung — und so können zwei Autos gleichzeitig mit Ökostrom „aufgetankt“ werden. Die kostenlose Nutzung ist zwei Stunden lang möglich, „dann ist der Akku zur Hälfe voll“. Ein blaues Licht zeigt den aktiven Ladevorgang. 6500 Euro kostete die Installation. Eine Tankladung reiche für 120 bis 130 Kilometer, berichtet Schukat aus eigener Erfahrung. Normalerweise muss er sein Auto dafür vier Stunden lang an die Steckdose anschließen. In der Region gibt es aber auch schnellere Varianten. Bei Aldi in Hilden an der Richrather Straße etwa lasse sich an einer „Schnelltankstelle“ das Elektroauto gratis in einer halben Stunde bis zu 80 Prozent volltanken — und nebenbei der Einkauf erledigen oder Kaffee trinken. Schukat freut sich, dass derzeit bei öffentlichen Stromtankstellen oftmals keine Kosten für den Nutzer anfallen.
In Langenfeld wird durch etliche Aktivitäten das Ziel von 1000 Elektroautos bis zum Jahr 2022 angestrebt. Die Stadt hält inzwischen vier öffentliche E-Ladestationen vor, berichtet der Klimaschutzkoordinator Jens Hecker. Inzwischen fahren über 30 Halter aus Langenfeld mit E-Fahrzeugen. Die sind zwar in der Anschaffung rund ein Drittel teurer als Benziner. Doch rechneten sie sich in der Nutzung. Und sie seien ein Beitrag zum Klimaschutz. Deshalb dürfen Elektroautos mit Aufkleber in der Langenfelder Innenstadt gratis parken.
Fahre man 10 000 Kilometer pro Jahr, werden im Durchschnitt 520 Liter Kraftstoff verbraucht, die etwa 785 Euro kosten. Das durchschnittliche Elektroauto verbrauche für 57 Akku-Ladungen auf der gleichen Strecke etwa 1250 Kilowattstunden für gerade einmal 324 Euro, erläutert Jürkenbeck den klaren Vorteil des elektrischen Antriebs.
In beiden Städten sind weitere Standorte geplant. Kommen in Langenfeld Park&Ride-Plätze in Frage, ist das Stromnetz der Krischerstraße auf Mehrbedarf vorbereitet. Anders als in Monheim muss das Aufladen in Langenfeld im Ladeverbund bezahlt werden. Einzige Ausnahme: die Steckdose bei Bäcker Schüren.