Kooperationen mit Schulen zahlen sich für Musikschule aus
Der neue Leiter freut sich über steigende Schülerzahlen. Jährlich werden mehr als 21 000 Unterrichtsstunden gegeben.
Monheim. Schon die Regalwand mit den Fächern für die einzelnen Lehrkräfte im Lehrerzimmer symbolisiert die neue Zeit, die für die Musikschule mit dem Umzug an den Berliner Ring Ende 2015 hereingebrochen war. „Jetzt gibt es einen pädagogischen Austausch“, sagt Jörg Sommerfeld (50), seit 1. April Leiter der Einrichtung. Bis zum Herbst 2015 unterrichteten die Lehrer in übers Stadtgebiet verstreuten Räumen.
Als das neue Gebäude 2012 geplant wurde, hatte man nicht damit gerechnet, dass die Nachfrage nach Unterricht derart steigen würde. „Wir erreichen jährlich 2450 Menschen mit unseren Angeboten, insgesamt werden 21 600 Unterrichtsstunden gegeben“, sagt Sommerfeld. Die zu planen sei inzwischen so aufwändig wie die Stundenplangestaltung einer allgemeinbildenden Schule. Der Lehrkörper umfasst immerhin 50 Köpfe.
Verblüffend findet Sommerfeld etwa, dass für das nächste Schuljahr 100 Kinder für die musikalische Früherziehung und den Musikkindergarten angemeldet wurden, obwohl alle Erstklässler dank MoMo mit einer kostenlosen Grundausbildung ausgestattet werden. Überhaupt verzeichneten alle neu eingeführten Angebote eine steigende Nachfrage.
Für die Musikschule zahlen sich inzwischen ihre langjährigen Kooperationen auch mit den weiterführenden Schulen aus: Aus den Bläserklassen an der Gesamtschule ist ein Blasorchester gewachsen, das „Oberstufenliteratur spielen kann“. Mit dem Otto-Hahn-Gymnasium hat man kürzlich eine Big Band in Standardbesetzung auf die Beine gestellt und vier Tage lang geprobt. Und die Anfang 2016 gegründete Musical-Klasse, die sich größtenteils aus den Darstellern von „Rheinheim“ rekrutiert, wird am 13. und 14. Oktober das von Felix Janosa eigens komponierte Fantasy-Abenteuer Elavia aufführen. „Anders als bei einem vorliegenden Stück hatte wir als Auftraggeber die Möglichkeit, unseren Schülern die Rollen auf Leib und Stimme zuzuschreiben“, sagt Sommerfeld.
Trotz der steigenden Schülerzahlen komme man mit dem Raumangebot des Gebäudes gut zurecht, versichert Sommerfeld. Man überlege sich vielmehr, wie man es vormittags besser auslasten könne, etwa durch mehr Angebote für Senioren.