Sportentwicklung in Langenfeld Das geforderte Bäderkonzept ist jetzt in Arbeit

Langenfeld · Es tut sich was in der Sportlandschaft Langenfeld. Das lange von der Politik geforderte Bäderkonzept ist in Arbeit, die Calisthenics-Anlage steht kurz vor der Eröffnung und die Wilhelm-Würz-Halle wird wieder von Schulen und Vereinen genutzt.

Die Wilhelm-Würz-Sporthalle ist wieder frei. SGL Trainerin Annika und die Ogata-Kinder freut das.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Im Sportausschuss hat Bastian Köchling vom Sportbüro die aktuell laufenden und die Projekte für die kommenden Jahre vorgestellt: den Sportentwicklungsplan für Langenfeld.

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Das von der Politik lange geforderte Bäderkonzept für Langenfeld ist jetzt in der Umsetzung.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Das ist ein neues Beteiligungsprojekt der Sportförderung Dabei haben sich Vertreter der Verwaltung mit den Fachschaften der weiterführenden Schulen getroffen und gefragt, wie Sportlehrer den Zustand der Sportanlagen finden, was aus ihrer Sicht geändert werden muss – auch in Vereinen. Den Austausch, auch der Sportpädagogen untereinander, bewertete Köchling als sehr konstruktiv. Künftig soll das Treffen mehrmals im Jahr stattfinden, auch mit Vertretern des Stadtsportverbands SSV. „Beim ersten Mal wollten wir sehen, wie es läuft“, antwortet Köchling auf die Frage von Karl-Heinz Bruser (Vorsitzender des Stadtsportverbands), warum er keine Einladung dazu erhalten habe.

Der Calisthenics-Anlage an der Burgstraße in Langenfeld fehlt aktuell nur noch das Grün.

Foto: Stadt Langenfeld/Andreas Voss

Stadtbad

Die in der Politik schon lange geforderte Überarbeitung des Bäderkonzepts nimmt Gestalt an. Die Stadtentwicklungsgesellschaft SEG als Eigentümerin hat das Planungsbüro „Die Bädermeister“ damit beauftragt, ein entsprechendes Konzept zu erstellen. „Das Büro hat Mitte Februar die Arbeit mit einer Bestandsaufnahme begonnen“, berichtet Köchling. Themen für eine Veränderung im Langenfelder Sadtbad seien Frequenz, Effizienz, Kosten, Energie, und Aufenthaltsqualität, zählt er auf. Die Ergebnisse sollen in diesem Jahr vorgestellt werden.

Preise

Die hat die Stadt bereits erhöht. Statt 3,60 Euro zahlen Besucher des Langenfelder Schwimmbads, das von der SGL betrieben wird, aktuell 4,80 Euro. Kinder zahlen statt 1,80 jetzt 2,40 Euro. Heike Lützenkirchen (SPD) fragt nach, warum inzwischen so krumme Beträge genommen würden. Da sei der Münzspeicher des Ticketautomaten doch schnell voll. Ein Einwand, den Referatsleiter Carsten Lüdorf gelten lässt. Das sei auch Thema bei der ersten Begehung mit dem Büro „Die Bädermeister“ gewesen. Er verwies allerdings auch darauf, dass zunehmend Kartenzahlung und Online-Tickets von den Besuchern im Schwimmbad genutzt würden.

Darüber hinaus will die DLRG eine Ausbildung für Lehrer anbieten, die für die Beaufsichtigung von Klassen eine Rettungsbefähigung benötigen. Außerdem sollen auch Schwimmlehrer-Assistenten ausgebildet werden. „Das geht auf eine Initiative der Behinderten-Sport-Gemeinschaft (BSG) zurück“, sagt Lüdorf.

Torsten Fuhrmann von der BGL ergänzt: „Auch die Flüchtlingshilfe Langenfeld hat sich dafür stark gemacht.“ Ob das Wasser im Bad immer noch so kalt sei, wollte Dirk Niemeyer (Grüne) wissen.

Das sei wie vor der Energiekrise wieder bei 28 Grad im Schwimmer- und bei 30 Grad im Lehrbecken, so Lüdorf.

Paul-Klee-Schule

Die Schüler der integrativen Paul-Klee-Schule, deren neues Domizil gerade auf dem Gelände der LVR-Klinik entsteht, werden nach den Sommerferien vorübergehend das Schwimmer- und Lehrschwimmbecken des Stadtbades nutzen. Künftig werde die Paul-Klee-Schule jedoch sogar über ein eigenes Becken verfügen, das dann – laut LVR – auch Vereinen zur Verfügung gestellt werden kann. Die Paul-Klee-Schule bezieht ihre Unterrichtsräume nach den Sommerferien in diesem Jahr. Turnhalle und Schwimmbad entstehen dann in einem zweiten Bauabschnitt.

Beachvolleyball

Das Beachvolleyballfeld auf dem Schwimmbadgelände ist mit Geld aus dem Förderprogramm des Landes NRW „Moderne Sportstätten 2022“ saniert worden. Neue Anlage, neuer Sand und ein Geräteschuppen sind gebaut worden. Beantragt hatte Karl-Heinz Bruser dafür die Fördermittel in Höhe von 60 000 Euro. 5000 Euro musste die Stadt beisteuern, um die Förderung zu bekommen. Wer denn die Beachvolleyballanlage pflege, wollte Niemeyer wissen. „Das übernimmt der SSV. Wir haben das Gelände gepachtet“, sagt Bruser. Die SGL-Mitarbeiter würden mithelfen. Die Anlage können Schulen, Vereine und Privatgruppen anmieten.

Digitalisierung

Die Stadt hat für die Sportstättenverwaltung ein Programm angeschafft, das über eine Cloud funktioniert – von Locaboo. „Jetzt wird es gerade mit Leben gefüllt“, so Köchling. Auch Vereine sollen damit Einblick in den Belegungsplan von Hallen bekommen und das System auch zur Abrechnung nutzen können.

Sportstätten

Die Wilhelm-Würz-Halle, so berichtet Köchling, ist wieder für den Sport zu nutzen und nach der Wiederherstellung – sie wurde lange für die Flüchtlingsunterbringung genutzt – sei sie in einem „Top-Zustand“. Das heißt auch, an der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule sind jetzt wieder Kapazitäten frei. Darüber hinaus kündigte Köchling an, dass die Turnhalle Götscher Weg einen neuen Boden und neuen Prallschutz bekomme. Der Bau des Umkleidehauses in Richrath soll im Oktober beginnen. Am Jahnstadtion werden zusätzliche Stromleitungen verlegt. Es gibt weitere fünf Stromsäulen, was bei Spielen der Longhorns, die zunehmend Eventcharakter bekommen, notwendig ist. Auch habe man zugunsten einer Bühne einen Teil der Tribüne abgetragen.

Noch vor dem Saisonauftakt im Mai sollen die Erdarbeiten für die Elektroanlagen durchgeführt werden (Leerrohre). 100 000 Euro gibt die Stadt für Planung und Umsetzung (in den Sommerferien) aus. Die Sanierung des Sportplatzes Richrath soll in diesem Jahr beginnen. Der Bau des Kleinspielfelds in Berghausen ist ins kommende Jahr verschoben, die Sanierung des Sportplatzes Hinter den Gärten soll 2026 beginnen. Bei der Sanierung, so Köchling auf Nachfrage, würde Quarzsand verwendet. Der habe sich bewährt und sei umweltfreundlich.

Calisthenics

Diese aus den USA nach Europa importierte Trainingsform arbeitet mit dem eigenen Körpergewicht. Eine Anlage, wo diese Fertigkeiten gestärkt werden können, ist an der Burgstraße in Langenfeld entstanden. Das Trainingsgelände soll kurzfristig eröffnet werden, kündigt Carsten Lüdorf an. Die Geräte stehen, noch fehlt das Grün.

(og)