<strong>Langenfeld. Das Timing war perfekt: Der Schlussapplaus des Publikums, das über zwei vergnügliche Stunden im Wellness-Center Bad Langenfeld verbracht hatte, war noch nicht verklungen, da zündeten die ersten Raketen. Eine solche Anerkennung hat es für schauspielerische Leistungen sicher selten gegeben. Doch auch in Bad Langenfeld war es nur das zufällige Zusammentreffen zweier Ereignisse: Zum 32. Stadtfest wurde das Feuerwerk gerade in dem Moment gezündet, als die neue Inszenierung "Speck oder Selters" der Studiobühne im Kulturzentrum ihre gelungene Premiere beendete.

Das Publikum durchleidet alle Qualen der Diäten mit

Das Publikum im ausverkauften Flügelsaal durchlitt mit den Patienten und Klienten des Wellness-Centers, in dessen Empfangshalle die lockere Szenenfolge spielt, alle Qualen der Diäten und sportlichen Anstrengungen, alle Verzichte auf Genüsse sowie Hoffnungen auf Jugend und Schönheit - um festzustellen, dass es doch meist vergebliche Mühen sind. Allerdings hatte das Publikum seinen Spaß dabei, und auch den Akteuren merkte man die Freude am Spiel an.

Die Texte stammten zum Teil von bekannten Kabarettisten, zum überwiegenden Teil allerdings aus der Feder der Langenfelder Truppe, die selbst agierte. Das tat an der ein oder anderen Stelle dem geschliffenen Witz etwas Abbruch, wurde aber durch eingebaute lokale Spitzen mehr als wett gemacht. So war die Inszenierung von Elisabeth Schafheutle auch schon vor dem eigentlichen "Heimatblock" zum Finale durchaus als Langenfelder Produktion erkennbar.