Eröffnungsfest Wiescheider dürfen Bürgerhalle als Treffpunkt nutzen
Langenfeld · Mit einem Fest für die Nachbarschaft wurde die Einrichtung im Stadtosten eröffnet.
Der Langenfelder Stadtteil Wiescheid ist mit Treffpunkten nicht gesegnet. Deshalb haben die Bürger das Thema selbst in die Hand genommen und nach einem gesucht. Mit ihrem Engagement haben sie damit bei der Stadt schon eine Voraussetzung erfüllt.
„Denn es macht nur Sinn, einen Treffpunkt zur Verfügung zu stellen, wenn er auch von Bürgern getragen wird“, bekräftigt die Stadtteilkoordinatorin Mona Ende noch einmal im Sozialausschuss. Dort haben die Politiker jetzt dafür gestimmt, den Wiescheidern den Ausschankraum der städtischen Bürgerhalle an der Straße Alt Wiescheid zur Verfügung zu stellen.„Als rechtsfähiger Vertragspartner“, erläutert die Erste Beigeordnete der Stadt, Marion Prell. Da der Verein selbst nur über wenige finanzielle Mittel (1000 Euro/Jahr) verfügt, verzichtet die Stadt auf eine Nutzungsgebühr für den Ausschankraum. Der Verein soll die Betriebskosten und kleinere Schönheitsreparaturen (bis 200 Euro) bezahlen. „Bedingung, die Trägerschaft zu übernehmen, war, dass wir keine Risiken eingehen müssen. Das scheint gewährleistet“, so Uellendahl.
Nach dem Drei-Säulen-Modell, das Mona Ende noch einmal im Rahmen ihrer Studie über die Begegnungstreffs vorgestellt hat, sollen sich auch in der Bürgerhalle Nachbarn zwanglos zu gemeinsamem Tun versammeln können. Kooperationspartner könnte auch das städtische Klimaschutzteam sein, das an der benachbarten Wasserburg Haus Graven gerade ein Umwelt- und Naturschutzzentrum aufbaut. Die Wiescheiderin Doris Sandbrink, die das Projekt begleitet hat, ist überglücklich. „Das war viel Arbeit“, sagt sie. „Bei der Bürgerwerkstatt 2019 war die Reaktivierung des Gesellschaftslebens in Wiescheid unser Thema.“ Denn es gebe keinen zentralen Treffpunkt in dem Stadtteil. Deshalb sei es schön, dass es jetzt geklappt habe. Ohne das große ehrenamtliche Engagement auch in Coronazeiten hätte dies kaum funktionieren können, berichtet sie. „Wir haben uns draußen zusammengefunden, Zoomkonferenzen abgehalten. Das war mühsam.“ Seit klar war, dass der Ausschankraum für die Bürger zur Verfügung steht, hätte sich die Projektgruppe achtmal getroffen. „Und jedes Mal waren zwischen 25 und 30 Leute da“, so Sandbrink. „Wir haben geputzt und aufgeräumt. eine erste Ausstattung angeschafft. Die Eigenarbeit verbindet“, beschreibt Sandbrink die schon jetzt spürbaren Auswirkungen des Treffpunkts. Immerhin haben die Mitglieder es geschafft, 3000 Euro für ihren neuen Treffpunkt zu sammeln. „Wir hatten als Stadt versprochen, den Betrag zu verdoppeln“, sagt Marion Prell. Das Geld sei inzwischen angewiesen. Auch die alte Litfaßsäule vor der Halle, die mit vergammelten Plakaten verklebt war, haben einige aus der Projektgruppe abgeschliffen und knallig bunt angestrichen. „Er wirkt wie ein Leuchtturm“, sagt Sandbrink, für die jetzt der Eröffnungstermin am 2. Oktober und die Gestaltung der eigenen Homepage im Fokus steht.
Tatsächlich sticht das Wiescheider Projekt im Rahmen der Bedarfsanalyse der Stadt hervor. 22 Treffpunkte verschiedenster Art gibt es in Langenfeld, haben Mona Ende und Lisa Schmiedlau ermittelt. Benötigt werden mehr, die aber in bestehenden Gebäuden angeboten werden könnten. Der Treffpunkt Wiescheid ist der einzige, für den neue Räume zur Verfügung gestellt werden, damit auch Bürger an den Randlagen der Stadt die Möglichkeit haben, in ihrer Nähe eine Begegnungsstätte zu besuchen.