Monheim Miete der Asyl-Container kostet 1,26 Millionen Euro
Monheim · Eine Anfrage im Rat, die es in sich hatte: Die Grünen wollten wissen, wie sich die Kosten von 13 Millionen Euro für die Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Raiffeisengelände zusammensetzen. Dort soll die Containermiete 9,1 Millionen Euro kosten, an der Krischerstraße kostet die Weiternutzung der Container nur knapp ein Siebtel dieser Summe.
(elm) Als engherzig schalt Bürgermeister Daniel Zimmermann die Eltern von der Lotten- und der Astrid-Lindgren-Schule in der Ratssitzung vom 20. September und unterstellte ihnen, Flüchtlingen gegenüber Vorurteile, gar Ressentiments zu hegen.
Sein bisher stärkstes Argument für die Weiternutzung der Container auf dem Schulzentrum Krischerstraße als Flüchtlingsunterkunft entpuppt sich nunmehr als eine Rechnung, die wesentliche Parameter nicht einbezog. Als er in der fraglichen Sitzung die jeweiligen Kosten der Unterbringung auf dem ehemaligen Raiffeisen-Gelände zum einen und an der Krischerstraße zum anderen gegenüberstellte, fehlte bei letzterer ein entscheidender Faktor: 13 Millionen Euro gegen 150 000 Euro für die Umrüstung der Container, hieß es.
Nun legte er in der jüngsten Ratssitzung auf eine Anfrage der Grünen dar, wie sich die Kosten für die deutlich teurere Lösung auf dem ehemaligen Raiffeisengelände zusammensetzen: 500 000 Euro für Baunebenkosten, 650 000 Euro für die Miete des Grundstücks der VR-Bank Monheim, 1,5 Millionen Euro für die Herrichtung des Grundstücks und 1,3 Millionen Euro für Auf- und Abbau der Container. Und: Für die Miete der Container über einen Zeitraum von drei Jahren würden 9,1 Millionen Euro anfallen.
Diese Mietkosten würden doch auch für die Container an der Krischerstraße anfallen, fragte Markus Gronauer (CDU) konsterniert. Die CDU habe angeregt, die Container an einen anderen Standort zu versetzen. Daraufhin erklärte Zimmermann, die Mietkosten „jetzt nicht parat“ zu haben, auch habe die Verwaltung diese Alternative nicht berechnet. Dann könne man dafür auch keine Mehrkosten ausweisen, folgerte Gronauer. Sodann förderte die Beigeordnete Lisa Pientak doch noch eine Zahl zutage: 1,26 Millionen Euro koste die Miete. In der Einwohnerfragestunde hatte Zimmermann diese Zahl nicht genannt, sie müsste der Vollständigkeit halber auf die 150 000 Euro aufgeschlagen werden. Als Angela Linhart (CDU) nachhakte, warum eine derart unterschiedliche Miete anfalle, entgegnete Zimmermann, man rede eben nicht von „denselben Containern“. Diese vage Aussage regte Jens Mallwitz (Grüne) zu der Frage an, warum die Miete auf dem Raiffeisengelände um den Faktor 7 höher sei. Der Anbieter der Container Krischerstraße habe diese ja schon abgeschrieben, weil die Stadt dafür in der Vergangenheit Miete gezahlt habe, entgegnete Zimmermann. „Die Verlängerung von ohnehin gemieteten Containern ist immer günstiger als die Anmietung neuer.“ In ihrer ablehnenden Stellungnahme zu dem CDU-Antrag, die Container Kirscherstraße an einen anderen Standort zur versetzen, hatte die Stadtverwaltung mitgeteilt, der Ab- und Aufbau koste mit 750 000 Euro unverhältnismäßig viel.