Monheim: Tagwerk für die ferne Bildung
Mit dem Projekt hat die Gesamtschule am Dienstag ihren Teil dazu beigetragen, dass Kindern in Afrika und Afghanistan das Recht auf Lernen tatsächlich ermöglicht wird.
Monheim. "Zum Glück ist heute schönes Wetter, die beste Voraussetzung, dass viele Leute spenden", sagt David Monius (17), der am Dienstag in Düsseldorf für die "Aktion Tagwerk - Dein Tag für Afrika" Kuchen und Reissäckchen verkaufte.
Die gerade einmal 50 Gramm kleinen Säckchen stehen für eine Mahlzeit der Kinder in Afrika und Afghanistan. David und 25 weitere Schüler der Monheimer Peter-Ustinov-Gesamtschule (PUG) sammeln seit 11 Uhr an diesem Dienstag auf der Heinrich-Heine-Allee Spenden für den guten Zweck.
Viele Schüler beschäftigten sich vorher ausführlich in einer Arbeitsgemeinschaft mit der Aktion Tagwerk. Mit Hedwig Huschitt, der Organisatorin des Tagwerks an der Gesamtschule, werden dort die jährliche Spendenaktion vorbereitet und weitere Aktionen im internen Schulleben geplant.
Doch nicht nur in Düsseldorf setzen sich die Schüler engagiert ein. Sondern auch in Monheim und Umgebung suchen sie sich selbstständig Jobs im Haushalt oder in Betrieben.
Ein Beispiel ist Jenoptik an der Opladener Straße. Der Betrieb, der Starenkästen herstellt, beschäftigt schon seit fünf Jahren Schüler beim Tagwerk. Vier sind es an diesem Morgen. Sie kümmern sich um die Grünanlagen rund um das Gebäude. "Für den guten Zweck mache ich das gerne", sagt Lukas Zimmer (15) der die neunte Klasse der Gesamtschule besucht.
Für die Schüler, die daran teilnehmen, bietet sich ein besonderer Einblick in das Berufsleben. "Ich finde es gut, dass wir die Möglichkeit bekommen, einmal in den Arbeitstag eines so großen Unternehmens reinschnuppern zu dürfen. Und das ist dann auch noch für die gute Sache. Wir haben alle etwas davon", sagt Lukas.
Die Jungs arbeiten dort sieben Stunden und erhalten jeweils 70 Euro. Und Jenoptik ist nur einer der vielen Betriebe Monheims, die sich aktiv für die Aktion Tagwerk einsetzen. Von 1.200 Schülern nehmen bis auf die Oberstufe (Klausurtermine) fast alle daran teil - obwohl es freiwillig ist.
Die Gesamtschule erhielt für die erfolgreiche Aktion, an der sie sich nun seit sechs Jahren beteiligt, im Februar auch den WZ-Schulpreis - dotiert mit 1.250 Euro. Damit wurde das große Engagement geehrt.
Jeder Schüler wird nach getaner Arbeit stolz auf sich sein dürfen, etwas zu verbessern. Denn die eine Hälfte des Geldes wird der Kinderhilfsorganisation Human Help Network in Afrika zu gute kommen.
Die andere Hälfte geht an die Partnerschule in Paghman - ebenfalls nach Sir Peter Ustinov benannt. Am 1. September wird die Tagwerk-AG das Geld an Reinhard Erös überreichen. Er ist der Gründer der Kinderhilfe Afghanistan.