Monheimer Schelm plant „Rheinphilharmonie“
Monheim. Er ließ sich mal wieder bitten. „Et is jedes Johr dat selbe“, seufzte Moritz Peters am Fuße des Schelmenturms. Den hatte der Sitzungspräsident der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft (Gromoka) gemeinsam mit hunderten wetterfesten Jecken am regnerischen Samstagvormittag aufgesucht, um den Schelm aus seinem tiefen Schlaf zu erwecken — und somit die fünfte Jahreszeit zu eröffnen.
Doch alles Rasseln, Pfeifen und Rufen war zunächst vergeblich.
Als dann das Oberschlesische Blasorchester stilecht Musik zum Schunkeln anstimmte, schallte es aus dem Turm: „Sofort aufhören mit dem Uff-tata!“ Stattdessen präsentierte sich Schelm Alex (Iffland) wenige Momente später dem närrischen Volk.
Der stets zum Flunkern aufgelegte Geselle enthüllte vor dem fröhlichen Publikum spektakuläre Pläne für die ehemalige Shell-Fassabfüllhalle an der Rheinpromenade: Statt der geplanten Stadthalle solle dort eine „Rheinphilharmonie“ entstehen, deren Modell verdächtige Parallelen zum berühmten Hamburger Vorbild aufweist. Das habe ein Geheimtreffen mit Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann ergeben.
Moritz Peter, Sitzungspräsident der Gromoka
„Der Schelm ist und bleibt bekloppt, was soll ich da machen?“, kommentierte Moritz Peters die haarsträubenden Ausführungen und gab den Jecken — unter ihnen das scheidende Prinzenpaar Jens I. und Kerstin sowie Vertreter von Karnevalsvereinen aus Monheim, Hitdorf und Baumberg — mit dem Schlachtruf „dreimol Monnem Helau“ das Startsignal für die Session.
In dieser schlüpft der 24-jährige Alex Iffland übrigens zum fünften und letzten Mal in die Rolle des Schelms. Dem Karneval will er aber auch darüber hinaus erhalten bleiben — auch wenn wieder geschunkelt wird.