Neue Wohnsiedlung: Anwohner fürchten Wertverlust

Der Bebauungsplan An der Landstraße wird erneut öffentlich ausgelegt. Grund sind aber nicht die Einwände von Bürgern, die sich um ihr Eigentum sorgen, sondern formale Änderungen.

Langenfeld. Die Pläne für die neue Wohnsiedlung entlang der Bundesstraße 8, in der rund 300 Wohneinheiten Platz finden sollen, schreiten voran. Neben Eigenheimen und Mehrfamilienhäusern sind auf dem rund 16 Hektar großen Gelände zwischen Düsseldorfer und Blumenstraße ein Lebensmittelmarkt und ein Kindergarten geplant.

Doch nicht bei allen Langenfeldern stoßen die Pläne auf Vorfreude. Anwohner befürchten Wertminderung ihres Grundstücks. „Durch die Verschiebung der Straße wird dann die Terrasse eines gerade aufwendig sanierten Hauses unmittelbar an der Straße liegen“, sagte eine Anwohnerin der Blumenstraße im Planungsausschuss und bat das Planungsamt, die Bürgerbitten noch einmal zu prüfen und in die Planungen einzubeziehen.

Während der öffentlichen Auslegung der Bebauungspläne in Januar und Februar dieses Jahres waren rund 20 Schreiben im Rathaus eingegangen. Einige der Anwohner-Mitteilungen, so Stadtplaner Stephan Anhalt im Ausschuss, hatten unbegründet Ablehnung geäußert. Andere hatten erhebliche Nachteile für ihr Grundstück — vor allem in finanzieller Hinsicht — geäußert.

Andere Eigentümer hatten sich detailliert mit den Plänen auseinandergesetzt und Vorschläge zu möglichen Änderungen präsentiert, die jedoch laut Stadt nicht umzusetzen seien. Befürchtungen von Eigentümern, die ihren Garten durch die Bebauung gefährdet sehen, entgegnet die Stadt: „Der Plan greift nicht in den genehmigten Bestand ein, so dass sich hierdurch keine besonderen Härten ableiten lassen.“

Die Anzahl der Einwände schätzt Stadtplaner Anhalt als gering ein. „Wenn man von 70 Eigentümern im Plangebiet ausgeht, sind 20 Anregungen und Einwände schon wenig.“ Ein großer Teil der Schreiben habe sich zudem auf die künftige Verkehrsregelung an der Brandsackerstraße bezogen.

Denn die Verwaltung war in einem vergangenen Fachausschuss zum Thema Bebauung an der B 8 aufgefordert worden, eine Verkehrsanalyse in Auftrag zu geben und Ergebnisse zu präsentieren.

Die gutachterlichen Stellungnahme kommt zu dem Ergebnis, dass eine einseitige Abbindung der Brandsacker Straße die beste Lösung ist, um Verkehrssicherheit — insbesondere für den Radverkehr — zu gewährleisten.

Von der Düsseldorfer Straße kann nach den Plänen dann nur noch in die Brandsacker Straße hineingefahren werden. Die Heckenstraße wird für den Kraftfahrzeugverkehr geöffnet.

Die Bebauungspläne werden laut mehrheitlichem Ratsbeschluss erneut öffentlich ausgelegt — allerdings nur zwei Wochen lang. Grund ist jedoch nicht, dass Anwohner-Einwände in die Pläne eingearbeitet wurden, sondern „kleine formale Änderungen“. Eine Änderung betrifft den geplanten Kreisverkehr.

Laut Straßen NRW wird entlang der B 8, südlich des Kreisverkehrs, wegen hoher Verkehrsbelastung keine neue Anbindung gestattet. „Vom Nahversorgungsmarkt soll man nicht gleich auf die Bundesstraße geleitet werden“, erläutert Stephan Anhalt.