Bürger klagen über Müll und Partygelage im Goethepark

Jugendliche suchen Orte, um sich zu treffen. Der Unterstand an der Goethestraße ist vermüllt.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Vandalismus im Goethepark: Das Thema erregt in Mettmann immer wieder die Gemüter. Zwei auf Facebook gepostete Fotos sorgen nun erneut für Aufregung und werfen unbequeme Fragen auf. Warum entlädt sich jugendliche Wut in der Öffentlichkeit? Fehlt der Respekt vor dem öffentlichen Eigentum? Gibt es zu wenige Plätze, an denen sich Jugendliche aufhalten können? Oder setzen sie sich schlicht aus Langeweile mit ein paar Bierflaschen auf Spielplätze, um dort Müll, kaputte Bänke und im schlimmsten Fall — wie vor Jahren im Stadtwald — zerstörte Kunstwerke zu hinterlassen? Die Suche nach Antworten gestaltet sich schwierig. Denn niemand weiß genau, was in denjenigen vorgeht, die in der Öffentlichkeit randalieren und ihren Dreck achtlos liegenlassen.

„Eine solche Zerstörungswut ist für mich nur schwer nachvollziehbar“, gesteht Nicola Hengst-Gohlke. Die Initiatorin der „Spielplatzpaten“ plädiert dafür, die Mettmanner Spielplätze noch stärker als Sozialräume zu begreifen, die von der Gemeinschaft und der unmittelbaren Nachbarschaft im Auge behalten werden. Damit das gelingt, setzt sie auf neue Spielgeräte und die Beteiligung an Planungsverfahren. „Die Gestaltung des Platzes wirkt sich auf das Verhalten der Besucher aus“, glaubt Nicola Hengst-Gohlke.

Nicola Hengst-Gohlke

Der Gedanke ist plausibel: Wirkt der Spielplatz gepflegt, wird er von Müttern und Kindern gern besucht. Es entsteht eine Atmosphäre, in der auch die Anwohner ein Auge darauf werfen. Die wiederum sind jedoch häufig vom Lärm genervt, den jugendliche „Trinkgelage“ auf Spielplätzen mit sich bringen. „Viele wünschen sich schon eine Lösung für die Jugendlichen, nur nicht vor der eigenen Haustür“, weiß Nicola Hengst-Gohlke.

Eines dürfte unbestritten sein: Die Jugendlichen einfach nur von den Spielplätzen fernzuhalten, kann keine Lösung sein. Als einzigen Platz den Stadtwald anzubieten, wohl auch nicht. Schließlich will man sich auch mal nur vor der Tür mit Freunden treffen. Würden diese Partys mitten auf dem Jubiläumsplatz stattfinden, wäre der Aufschrei vermutlich genauso groß. „Die Jugendlichen lassen sich ohnehin nicht vorschreiben, auf welche Plätze sie gehen sollen“, glaubt Nicola Hengst-Gohlke.

Das sieht auch Jugendamtsleiter Stephan Wischnewski so: „Es lässt sich nicht dadurch lösen, dass die Stadt einfach etwas zur Verfügung stellt.“ Vielmehr gehe es darum, mit den Jugendlichen vor Ort in Kontakt zu kommen. „Jugendkultur eckt grundsätzlich an“, versucht er, die Debatte zu entschärfen. Im Städtevergleich sei jugendlicher Vandalismus in Mettmann kein übermäßig großes Problem. Hin und wieder gebe es Fälle, um die man sich selbstverständlich auch kümmere. Neben dem Jugendrat sucht auch ein Streetworker regelmäßig Kontakt zu den Jugendlichen.