Café-Treff bleibt geöffnet
RWE bezahlt bis Ende August eine der 400-Euro-Kräfte in der Einrichtung Am Königshof.
Mettmann. Inge Frädrich ist glücklich, dass sie im Café des Mehrgenerationenhauses weiter Brötchen schmieren und Kaffee kochen kann. „Denn die Arbeit hier macht einfach viel Spaß. Es kommen ganz viele unterschiedliche Menschen. Und alles ist völlig unkompliziert.“ Seit März arbeitet sie auf 400-Euro-Basis in der städtischen Einrichtung an der Straße Am Königshof.
Dass das Café im Februar nicht geschlossen werden musste, ist dem RWE zu verdanken. Der Energiekonzern hat der Stadt unter die Arme gegriffen. Bis Ende August bezahlt RWE eine von zwei 400-Euro-Kräften, ohne die der Betrieb nicht weitergehen könnte.
Ohne Sponsor hätte das Café dicht machen müssen, nachdem der Bund im vergangenen Jahr beschlossen hatte, das Mettmanner Mehrgenerationenhaus nach fünf Jahren nicht weiter mit jährlich 40 000 Euro zu fördern.
„Ein generationenübergreifender Treffpunkt wie das Café war ein entscheidender Baustein für das Projekt, um an Fördermittel zu kommen“, sagt Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Bildung, Jugend und Soziales. Während früher das Café an vier Vormittagen geöffnet war, ist es nun immerhin noch dienstags und mittwochs geöffnet.
Unterstützt wird das Café aber auch von ehrenamtlichen Helfern wie Anita Wagner (63). Sie hilft einmal in der Woche aus. „Das macht mir viel Spaß. Und es ist wichtig, dass es so was gibt. Gerade für die Leute, die nicht so viel Geld im Portemonnaie haben“, sagt sie. Es kämen nicht nur ältere Menschen, sondern auch viele Mütter mit Kindern, die nicht das Geld hätten, sich in ein normales Café zu setzen.
Auch Schulklassen und Tagesmütter mit ihren Kindern seien regelmäßig zu Gast im Mehrgenerationenhaus, um dort zu frühstücken. „Und hier werden sogar Geburtstagsfeiern durchgeführt“, sagt Inge Frädrich.
Astrid Hinterthür und Axel Mewen (Jugendarbeit) hoffen, dass sie bis zum 1. September einen jungen Menschen finden, der im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes im Mehrgenerationenhaus zum Einsatz kommt. „Wir hatten schon jemanden, aber dann war der Fördertopf leer“, sagt Mewen.
Falls die Stelle nicht im September besetzt werden kann, deuteten Jürgen Esser, Frithjof Gerstner und Edith Feuerborn von RWE am Mittwoch an, könnte die Förderung vielleicht über den 31. August hinauslaufen.
„Im Café-Treff begegnen sich Jung und Alt. Wir schätzen die Arbeit der Stadt sehr. Mit unserem Engagement wollen wir Ansporn geben, nach Alternativen zu suchen, auch zukünftig das Café zu betrieben“, sagt RWE-Kommunalbetreuer Gerstner.