Erhalt der Stadthalle ist teuer
Die leeren Kassen der Stadt erzwingen womöglich die Schließung der Neandertalhalle.
Mettmann. Hat die Stadthalle über das Jahr 2014 hinaus noch eine Zukunft? Über den weiteren Betrieb der Neandertalhalle muss der Rat im kommenden Jahr entscheiden.
Vor drei Jahren hatte Kämmerer Reinhold Salewski in seinem Haushaltssicherungskonzept angekündigt, dass die Politik höchst unpopluäre Entscheidungen für das Jahr 2014 treffen müsse, wenn erkennbar werde, dass der städtische Haushalt bis 2015 nicht ausgeglichen werden könne. Dazu zählte Salewski nicht nur Steuererhöhungen, sondern auch die Aufgabe der Stadthalle.
Die wirtschaftliche Situation Mettmanns hat sich zwar aufgrund des konjunkturellen Aufschwungs verbessert, aber die Haushaltslage der Stadt ist nach wie vor angespannt.
Und weil die Entscheidung über die Zukunft des Mettmanner Musentempels auf Jahre hinaus vertagt wurde, „wurde die Bauunterhaltung auf dem niedrigsten zu vertretenden Niveau betrieben, was zu einem Sanierungs- und Instandhaltungsstau geführt hat“, sagt Kurt Werner Geschorec, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Umwelt, Bau.
Im Ausschuss für Bauen und wirtschaftliche Betriebe (Mittwoch, 17 Uhr im Rathaus) präsentiert die Verwaltung der Politik eine lange Liste, auf der alle Maßnahmen aufgelistet sind, die notwendig werden, wenn die Neandertalhalle weiter betrieben werden soll.
In bauliche Maßnahmen, in die Bühnentechnik und die Ausstattung müsste die Stadt mehr als 800 000 Euro investieren, um die Halle weiter nutzen zu können. Vor kurzem erst wurde die Kegelbahn nach einem Wasserschaden geschlossen.
Laut Fachbereichsleiter Geschorec müsste ein fünfstelliger Betrag in die Hand genommen werden, um die Kegelbahn zu sanieren. „Aber die geringe Nachfrage rechtfertigt eigentlich eine so hohe Investition nicht“, sagt Geschorec.
Auf der Bühne fallen für die Erneuerung der Prospektzüge und die Erneuerung von Seilen und Antrieben sowie die Steuerung Kosten von 150 00 Euro an. Zurzeit sind die meisten Züge der Bühne stillgelegt, die Mindestzahl für den Theaterbetrieb wurde so instand gesetzt, dass sie mit Einschränkungen betrieben werden können.
Die Erneuerung des sogenannte „eisernen Vorhangs“ und Änderungen an der Beleuchtungstechnik schlagen noch einmal mit rund 50 000 Euro zu Buche. Derzeit kann nur ein kleiner Teil der Bühnenbeleuchtung genutzt werden.
In die Gebäudetechnik (unter anderem Lüftung und Brandmeldetechnik) müssten weitere 366 000 Euro investiert werden. Von zwei Motoren für die Lüftungsanlage ist einer außer Betrieb. Fällt der zweite aus, können keine Veranstaltungen in der Halle mehr durchgeführt werden.
Außerdem fallen für den laufenden Unterhalt der Neandertalhalle jedes Jahr Kosten von mehr als 200 000 Euro an.