Frühling: Ratingen leuchtet gelb
Die sommerlichen Temperaturen lassen die 25 000 Narzissen auf dem Hauser Rings früher als gewöhnlich blühen. Stadtgärtner wollen noch viele Farbtupfer setzen.
Ratingen. Immer wieder stoppen Autofahrer auf dem Hauser Ring, gehen zur Mittelinsel und fotografieren das hunderte Meter lange knallgelbe Blütenmeer aus zigtausenden Narzissen, das sich zwischen den beiden Fahrbahnen entlangzieht. Genau 25 000 Blumenzwiebeln wurden hier im Herbst 2012 verbuddelt, jetzt stehen sie zum zweiten Mal in voller Blüte — sechs Wochen früher als im Vorjahr.
„Das ist ungefähr die Zeitspanne, die die Vegetation derzeit voraus ist“, sagt Manfred Fiene, Leiter der Kommunalen Dienste und damit auch Chef der Stadtgärtner. Die würden gerne noch viel mehr wachsen und blühen lassen, sind aber im Budget beschränkt: 1500 Euro - mehr ist für Pflanzenkauf nicht drin. Vor ein paar Jahren waren es mit Ökosponsoring noch bis zu 5000 Euro.
So sind es jetzt nur einige hundert Quadratmeter an ausgewählten Stellen im Stadtgebiet, die intensiv bepflanzt und gepflegt werden — etwa die Kreuzung Mülheimer Straße. Dort lassen jetzt frische Stiefmütterchen die Beete neben der Verkehrsinsel leuchten. „Nur in der Übergangszeit bis Mai. Erst nach den Eisheiligen wird das Beet abgeräumt für die Sommerbepflanzung“, sagt Fiene. „Wir respektieren, dass es noch Nachtfröste geben kann.“
Dass die Bepflanzung der Rathausfassade jetzt entfalle, macht die Stadtgärtner nicht traurig. Fiene: „Wir können deswegen einmal durchatmen und andere Projekte umsetzen — etwa die Blumenpyramiden am Bus- und Ostbahnhof.“ Außerdem sollen an der Süd-Dakota-Brücke Blumenkästen mit Geranien als Sommerbepflanzung aufgehängt werden. Das hatte das Grünflächenamt schon einmal versucht, allerdings wurden die eigens gefertigten Kästen damals durch Vandalismus zerstört.
An dem Narzissenmeer am Hauser Ring können sich die Ratinger noch einige Male erfreuen. Fiene: „Nach sieben bis neun Jahren sind die Zwiebeln erschöpft. Erst dann müssen wir wieder neue setzen.“