Haan: Politik - Grundschule ist angezählt
Während die Schule Bollenberg mit großem Aufwand saniert wurde und die in Mittelhaan komplett neu gebaut wird, hat die Grundschule Unterhaan keine Zukunft.
Haan. Die Tage der Grundschule Unterhaan und damit des Schulstandorts Bachstraße sind gezählt. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass der Schul- und Sportausschuss am Mittwoch auf Empfehlung von Schuldezernentin Dagmar Formella (noch) keinen entsprechenden Beschluss gefasst hat.
"Das ist der richtige Weg", betonte sie mit Blick auf die aufwändig sanierte Grundschule Bollenberg und die derzeit im Bau befindliche Grundschule Mittelhaan.
"Weil wir uns für beide Projekte entschieden haben, müssen wir darüber nachdenken, wie wir die beiden Schulstandorte jetzt und in Zukunft stärken", sagte sie und fügte mit Hinweis auf den demographischen Wandel an: "Die Kapazitäten, die wir heute nutzen, werden wir irgendwann nicht mehr benötigten." Die Schuldezernentin will zur nächsten Sitzung des Gremiums im Oktober ein neues Konzept mit den Kommentaren aller Beteiligten vorlegen.
Bereits am Dienstagabend hat es eine kleine Informationsrunde mit den von der Schließung betroffenen Eltern gegeben.
Dagmar Formella kündigte eine weitere Informationsrunde nach der Schulkonferenz im September an - unter Einbeziehung der Schulrätin und Vertretern des Gebäudemanagements, das über den aktuellen Sanierungsstau am Schulhaus berichten soll. Formella versprach eine breite Transparenz und Information.
Gleichzeitig versicherte sie, dass mit der mittelfristigen Aufgabe des Schulstandorts nicht die Aufgabe des Angebots der Privaten Kindergruppe verbunden ist. "Dessen Erhalt ist ein Muss."
Während Marlies Goetze (CDU) einen langen Prozess bis zur endgültigen Schulschließung prophezeite und darum warb, alle davon Betroffenen daran zu beteiligen, ging Jochen Sack (GAL) noch einen Schritt weiter: "Wir müssen die Rahmenbedingungen frühzeitig berücksichtigen", sagte er und forderte unter anderem ein Raumkonzept für die Grundschule Steinkulle, weil dort die entsprechenden Räume für die OGS-Kinder der Bachstraße nicht vorhanden seien.
Außerdem ist es aus seiner Sicht nicht realistisch, dass die private Kindergruppe an der Bachstraße bleibt. "Dann können wir das Gebäude nicht freiziehen", sagte er. Die Einrichtung müsse gesichert werden, durch einen Neubau oder eine Unterbringung an einer anderen Stelle im Stadtgebiet.
In ihrer Eigenschaft als Kämmerin konnte Dagmar Formella Jochen Sack und seinen Kollegen im Ausschuss wenig Hoffnung machen. "Der OGS-Standard wird gesenkt werden, das ist klar", sagte sie und machte auch deutlich, dass die 1,3 Millionen Euro aus dem Bauunterhaltungsbudget nicht am Standort Bachstraße verbaut werden.
"Wir haben weder Mittel für die OGS-Erweiterung an der Steinkulle noch für investive Maßnahmen im Kindergartenbereich an der Bachstraße."