Kreis Mettmann Die Zahl der Einbrüche ist gesunken
Kreis Mettmann. · Insgesamt gab es im Jahr 2018 weniger Straftaten als in den Jahren zuvor. Doch die Täter sind gewaltbereiter.
Kriminaldirektor Achim Spröde freut sich, dass die Zahl der Straftaten im Kreis im Vergleich zum Vorjahr in 2018 von 29 072 auf 27 965 im Jahr 2018 zurückgegangen ist. „Bei diesem Wert handelt es sich um den niedrigsten seit mehr als zehn Jahren.“ Auch die Aufklärungsquote liegt mit 55,24 Prozent über der des Vorjahres (2017: 51,81 Prozent). Positiv: Die Zahl der Wohnungseinbrüche ging im Kreis von 1063 Fälle im Jahr 2017 auf jetzt 787 Delikte in 2018 zurück. „Einen einzigen Grund zu nennen, fällt mir schwer“, sagt Spröde. Die Schließung der Balkan-Route sei nur eine Ursache. Außerdem: Die Menschen schützen mehr als bisher ihr Eigentum, die Prävention (Kommissariat Vorbeugung, die Arbeit der Seniorenberater, die Aktion „Riegel vor“) ist deutlich ausgebaut worden. Und: „Die Nachbarn sind aufmerksamer geworden, wenn sich im Haus nebenan die Rollladen bewegen und die Bewohner eigentlich im Urlaub sind.“ Die Polizei wird auch in den nächsten Jahren den Einbrechern auf der Spur sein. „Wir werden unsere Schwerpunkteinsätze- und -kontrollen weiter ausbauen“, sagte der Kriminaldirektor.
2018 bearbeitete die Polizei kreisweit zwölf Tötungsdelikte
Kopfzerbrechen bereitete der Polizei die gestiegene Zahl der Wohnwagendiebstähle. Schwerpunkte der kreisweiten Taten waren Langenfeld (16 Delikte) und Wülfrath (vier Taten). Der Gesamtschaden beläuft sich auf 600 000 Euro. Bereits im April nahm die Polizei Langenfeld drei Tatverdächtige einer serbisch-montenegrinischen Bande aus dem Raum Köln fest. Zwölf Taten konnten aufgeklärt werden, die diese Bande verübt hatte. Im September wurden in Köln weitere Tatverdächtige festgenommen. Seitdem herrscht weitgehend Ruhe.
Im Jahr 2018 hat die Polizei zwölf Tötungsdelikte (meist versuchte) im Kreis bearbeitet. Am 17. September randalierte ein Mann in einer Erkrather Wohnung. Als die Beamten in die Wohnung gingen, griff der Mann die Beamten mit einem Messer an. Nur durch den Einsatz einer Schusswaffe konnte der Angriff gestoppt werden: Er wurde am Bein getroffen und musste ins Krankenhaus transportiert werden.
Was der Polizei nach wie vor große Sorgen bereitet, ist die hohe Zahl von Betrügereien am Telefon und an der Haustüre. Spröde: „Nach internen Unterlagen hat es allein im Bereich des sogenannten falschen Polizeibeamten von 2017 auf 2018 eine deutliche Zunahme von Versuchen gegeben. Bei insgesamt 929 Anrufen (2017: 272) kam es dabei zu 20 vollendeten Delikten mit einem Schaden von fast 600 000 Euro. Im Jahr zuvor waren es knapp 450 000 Euro. „Wir werden in Senioren-Begegnungsstätten die Besucher noch mehr als bisher informieren“, sagt Kreisdirektor Martin M. Richter.
Die Gewaltkriminalität, so Spröde, ist kreisweit gestiegen. „Immer häufiger werden Auseinandersetzungen brutaler und teilweise mit einem Messer geführt.“ Zugenommen hat, ebenfalls im gesamten Kreis, die Zahl der Rauschgiftdelikte, besonders in Ratingen und Hilden.