Kreissynode Evangelische Kirche schaut Richtung Zukunft
Mettmann. · Bei der Kreissynode des Kirchenkreises soll es auch um den Mitgliederschwund gehen.
Es ist kein Geheimnis, dass die christlichen Kirchen über Mitgliederschwund klagen. So überrascht es nicht, dass sich die Kreissynode des Kirchenkreises Mettmann-Düsseldorf mit der Freiburger Studie auseinandersetzen wird, in der es um die Hintergründe dieses Schwundes geht.
„Bis 2060 werden sich die Mitgliederzahlen halbiert haben, wenn es so weitergeht“, erklärt Pfarrer Gert Ulrich Brinkmann von der Kirchengemeinde Ratingen, der die Studie vorstellen wird. Ein Grund sind die rückläufigen Taufen. „Wir haben in der Vergangenheit vielleicht zu lange zugeschaut“, meint Brinkmann. Eventuell können während der Synode neue Ideen und Angebote entwickelt werden – wie Tauffeiern – um diesem Schwund entgegen zu
wirken.
Da ist auch die Jugend gefragt, der ja diese Zukunft gehören wird. So soll die junge Generation mehr beteiligt werden, was auch Miriam Krause (25) und Felicitas Wagner (23) freut, die beide als Delegierte an der Kreissynode teilnehmen werden. „Ich bin seit zwölf Jahren ehrenamtlich in der Jugendarbeit tätig“, erzählt Miriam, „mir sind die Bedürfnisse der Jugendlichen sehr wichtig.“
Felicitas engagiert sich auch schon seit neun Jahren in der Kirche, was bei einigen ihrer gleichaltrigen Freunde auf Unverständnis stößt. „Die fragen mich, was es mir bringt“, sagt sie. Diese Erfahrung hat auch Miriam gemacht. „Viele Freunde wollen wissen, warum wir das machen“, sagt sie, „immerhin nehmen wir unseren Jahresurlaub, um die Kinder zu bespaßen.“
Evangelische Kirche will Jugendliche verstärkt beteiligen
Mangelnder Kontakt von Jugendlichen zur Kirche führen sie auch auf das Elternhaus zurück. Besondere Gottesdienste können helfen. „Wir versuchen, mit Jugendgottesdiensten die Jugendlichen zu erreichen“, berichtet Miriam. Ein ebenfalls auch für Jugendliche wichtiges Thema der Kreissynode ist das der Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit. Hier wird eine Neuausrichtung der ethischen Grundhaltung der Haushalterschaft angestrebt. „Es wird darum gehen, wie wir Prioritäten setzen“, sagt Pfarrerin Stephanie Franz von der Kirchengemeinde Mettmann. Um das nachhaltige Wirtschaften geht es auch bei der Fusion der Verwaltungsämter der Kirchenkreise Mettmann und Niederberg. „Das ist ein zweijähriger Prozess“, erklärt Thomas Gietz, Verwaltungsleiter des Kirchenkreises Mettmann-Düsseldorf. „Am 1. Januar 2021 soll die Fusion vollzogen sein.“ Dafür soll auf der Synode der entsprechende Beschluss gefasst werden.
Über die künftige Trägerschaft der Kitas wird ebenfalls entschieden. „Wenn die Synode der Satzung zustimmt, werden in einem ersten Schritt elf Kitas der Geschäftsführung des Kirchenkreises Mettmann-Düsseldorf unterstellt“, sagt Assessor Jürgen Artmann vom Kirchenkreis. Es werden also zukunftsweisende Themen besprochen. Superintendent Frank Weber betont: „Wir wollen Mut machen zur Veränderung und zeigen, was möglich ist.“