Mettmann FFF-Ortsgruppen stehen zusammen

Mettmann · Die Ortsgruppen von „Fridays for Future“ im Kreis riefen zur gemeinsamen Demo durch Mettmann auf. Trotz schlechtem Wetter kamen 450 Teilnehmer.

Trotz Dauerregens marschierten etwa 450 FFF-Demonstranten friedlich für ihre Ziele durch Mettmann.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

. Ihr Ziel ist es, die Umwelt nachhaltig zu schützen und strengere Klimaziele zu erreichen: Damit diese Ideen noch besser umgesetzt werden können, als es im vergangenen Jahr passierte, fand jetzt die erste städteübergreifende „Fridays for Future“-Demo in Mettmann statt. Von Polizeibeamten eskortiert, marschierten etwa 450 Teilnehmer vom Treffpunkt an der S-Bahn-Station in der Stadtmitte zur Kreisverwaltung und zu einer abschließenden Kundgebung zum Jubiläumsplatz.

„Wir wollen laut sein, Lärm machen und den Kreis aufrütteln“, hatte Rahel Bott beim Start kurz nach 15 Uhr gefordert. Sie ist eine der Initiatorinnen der Freitagsaktion. Die 18-jährige Erkratherin ist überzeugt, „in der Politik passiert nicht genug zum Thema. Deshalb müssen wir selbst etwas tun“. Zusammen mit Annika Steffl aus Mettmann und dem Wülfrather Jan-Niklas Niebisch (beide 17) ist sie sich sicher: „Klimaschutz geht nur gemeinsam.“ Alle drei spielen damit nicht allein auf Europa an, „die Bundesebene allein ist nicht genug“, wie die Schüler ausführten.

Die Ortsgruppen wollen
sich stärker vernetzen

„Wir wollen auch die Mitmachenden der einzelnen Ortsgruppen besser vernetzen.“ Durch diese Synergien kann „von den Errungenschaften anderer profitiert werden“, wie Jan-Niklas Niebisch ausführte. „Die Zusammenarbeit ermöglicht es, große Zeichen zu setzen“, ist sich Steffl sicher. Denn es reiche nicht mehr, nur Klimapäckchen zu schnüren, „wir brauchen ein ganz großes Klimapaket und einen Handlungsplan von der Regierung und den Kommunen und Kreisen“.

Dem miesen Wetter – Dauerregen durchweichte die Demonstranten – und dem nicht ganz glücklich gewählten Termin – noch sind Schulferien – zum Trotz marschierten die Jugendlichen quer durch die Stadt. Gesungen wurden politische Texte zu bekannten Melodien, in denen die Klimawende gefordert wurde oder die wie John Lennons zeitloses „Imagine“ eine bessere Welt beschreiben. Umhüllt von Fahnen, auf denen Slogans wie „Wir streiken bis ihr handelt“ zu lesen waren, waren sie unterwegs.

Mit auf den Weg machten sich nicht nur junge Leute, zu sehen waren auch Leute aus der Eltern- oder Großelterngeneration. So hatte beispielsweise ein Langenfelder auf sein T-Shirt die Forderung nach „Gratis-
ÖPNV“ in seiner Stadt notiert. Ältere Damen trugen beschriftete Pappschilder, auf denen ein Kohle-Stopp bei Flügen, Kreuzfahrten und Autos gefordert wurde, und ein Mann formulierte kurz und bündig:
„Klimaidioten abwählen. Power to the Fridays“. Die Teilnehmenden machen nicht nur mobil, sondern versuchen im Alltag klimafreundlich zu sein. „Ich bin nur mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs“, erklärte etwa Rahel Bott. Verpackungsmüll versucht sie ebenso zu vermeiden wie ihren Fleischkonsum zu minimieren. Und Strom oder Wasser zu sparen, ist „total
normal“.