Natur in Mettmann Mit der Expertin auf Pilzsuche im Stadtwald

Mettmann. · Biologin Regina Thebud-Lassak ging mit Pilzfreunden auf herbstliche Exkursion. Eines der Themen war, wie sich essbare von giftigen Exemplaren unterscheiden.

Biologin Regina Thebud-Lassak vermittelte Wissenswertes über Pilze im Mettmanner Stadtwald.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Oktober ist ein Monat für Pilzfreunde und -sammler. So waren auch neun interessierte Teilnehmer zur Pilzexkursion durch den Mettmanner Stadtwald gekommen, die von der Volkshochschule Mettmann-Wülfrath angeboten worden war.

Die promovierte Biologin Regina Thebud-Lassak hatte sich dafür einen botanisch vielfältigen Waldstreifen ausgesucht. Sie leitet bereits seit mehr als 40 Jahren Pilz- und Pflanzenexkursionen und hat auch für die Volkshochschule mehrere Pilzexkursionen durchgeführt. Gestartet wurde am Neubaugebiet, wo ein Rotbuchen-Hochwald auf die Gruppe wartete.

„Das Wetter war sehr pilzfreundlich“, erläuterte Regina Thebud-Lassak. Nicht nur hätte es im Oktober viel geregnet, auch die Temperaturen waren niedrig, so dass die Pilze nachwachsen konnten. Gemeint ist damit der Fruchtkörper des Pilzes. „Den bildet er, um sich zu vermehren“, erklärte die Biologin. Das wirkliche Pilzwesen ist meist ein riesiges Gebilde unter der Erdoberfläche. „Die Flechten sind im Substrat“, weiß Thebud-Lassak. Dieses Substrat kann der Waldboden sein, es können aber ebenso tote Hölzer wie sogar lebende Hölzer sein. „Das ist dann der Horror jeden Försters.“ Sind lebende Bäume von Schmarotzer-Pilzen befallen wie beispielsweise dem Zunderschwamm, dann werden sie von Weißfäule befallen, die von dem harten Holz nur weiche Zellulose zurücklässt.

Natürlich waren die Teilnehmer der Pilzexkursion vor allem an essbaren Pilzen interessiert. Und da gab es auch welche zu ernten, wie den honiggelben Hallimasch, der in Büscheln meist an totem Holz wächst.

Während der Exkursion wurden Hallimasch-Pilze in den unterschiedlichsten Reifestadien entdeckt. So konnte Regina Thebud-Lassak den Teilnehmern zeigen, dass Pilze nur bis zu einer bestimmten Altersgrenze geerntet werden sollten. „Viele Pilzvergiftungen kommen daher, dass die Pilze schon zu alt waren“, sagte sie und mahnte ihre Teilnehmer: „Gehen Sie ans Pilzesammeln nie mit Gier, sondern mit Überlegung. Suchen Sie Ihre Pilze genauso sorgfältig aus, wie Sie es in der Gemüseabteilung des Supermarktes tun würden.“ Anschaulich zeigte sie die überreifen Hallimasch-Pilze. „Da bekommen die Lamellen ­Dauerwellen.“

Insgesamt 38 verschiedene Pilze wurden während der dreistündigen Exkursion gefunden. Die Teilnehmer konnten einige der Pilze mit nach Hause nehmen, die sicher am selben Abend noch in der Pfanne landeten.