Kunst und Spiel Die „bespielbare Stadt“
Mettmann · Zwölf Standorte und 90.000 Euro aus dem Etat stehen bereit. Der Planungsausschuss erfährt die Details.
(dne) Leicht rostige Schaukelpferde und schnöde Wippen waren gestern. Jetzt soll das Zentrum von Mettmann zur „Bespielbaren Innenstadt“ werden. Immerhin leben in Mettmann 4056 Kinder unter 10 Jahre (Stand: 31.12. 2020). Und der eine oder andere Erwachsene hat das Spielen noch nicht verlernt. Der Plan wurde im Februar im Jugendhilfeausschuss verabschiedet und mit 90 000 Euro im Haushalt 2021 eingetragen. An zwölf Standorten in der Stadtmitte sollen bespielbare Kunstobjekte aufgestellt werden. Klettern, balancieren, durch ein Fernrohr gucken oder auf einer stabilen Hollywoodschaukel Platz nehmen – diese Spielgeräte sollen laut der Vorlage von Baudezernent Kurt Werner Geschorec im Planungsausschuss am Mittwoch alles sein – nur nicht gewöhnlich.
Ausgangspunkt der Überlegungen war ein Mangel. Ausgerechnet in der Innenstadt ist kein Platz für einen großen zentralen Spielplatz. Aus dieser Not soll nun eine Tugend werden. Politik und Verwaltung haben zwölf Standorte für die die Kombination aus Kunst und Spiel identifiziert. Keine leichte Aufgabe, denn die Spielgeräte dürfen weder Feuerwehr und Rettungswagen im Weg stehen, den Lieferverkehr behindern oder bei Stadtfesten zu Stolperfallen werden. Außerdem sollen sämtliche Spielorte miteinander verbunden sein. Das erreichen die Gestalter einerseits durch ein einheitliches Farbkonzept. Andererseits sollen Kinder und Eltern von einem Spielpunkt aus den jeweils nächsten bereits sehen können.
Laut der Vorlage des Dezernenten Geschorec für den Planungsausschuss ist nun alles startbereit. Die Abteilung Grünflächen habe die Bereiche untersucht, Jugendförderung und Planungsamt haben ihre Wünsche samt Sachverstand hinzu gegeben. Und es konnten Sponsoren gefunden werden.
Los gehen kann es auf dem Oberen Lavalplatz, am Evangelischen Gemeindezentrum, dem Markt, dem Platz am Königshof, auf Mittel- und Freiheitstraße und dem Podest Mühlenstraße, ehemals: das Waschbrett. Hier sollen die Spiele schon bald beginnen. Die Stationen im Umfeld von Stadthalle und Mehrgenerationenhaus und auf dem Jubiläumsplatz müssen einstweilen noch warten. Dort plant die Stadt in den kommenden Jahren größere Veränderungen.-Anschließend aber sollen sich auch diese beiden Punkte einreihen – in das „bespielbare Mettmann“.