Nevigeser schweigt zu Missbrauchs-Vorwurf
Der 40-Jährige wehrt sich gegen Anschuldigungen seiner 16-jährigen Tochter.
Mettmann/Wuppertal. Die Vorwürfe wiegen schwer: Ein Angeklagter (40) aus Velbert-Neviges soll ab 2008 über vier Jahre seine Tochter (heute 16 Jahre alt) sexuell missbraucht haben. Vor dem Landgericht Wuppertal kämpft er seit Freitag gegen den Schuldspruch des Amtsgerichts Mettmann. Das hatte ihn in erster Instanz zu drei Jahren Haft verurteilt.
Beim ersten Prozess hatte der schlanke Mann mit den jugendlichen Zügen Angaben zum Umfeld in seiner früheren Familie gemacht. Diesmal schweigt er.
Damit musste die mutmaßliche Geschädigte erneut aussagen, wie es sich mit den Vorwürfen verhält. Laut Anklage hat sie der 40-Jährige 2008 in der damaligen Wohnung der Familie in Mettmann zum ersten Mal aufgefordert: „Komm her, ich will Dir das mit dem Zungenkuss beibringen.“ Später habe er sie intim angefasst und aufgefordert, ihn zu befriedigen.
Sogar einen versuchten Beischlaf soll es gegeben haben. Insgesamt elf Taten hatte die Staatsanwaltschaft angeklagt. Teile des Prozesses stellte das Amtsgericht ein, weil sie die Strafe nicht weiter erhöhen würden.
Für die Aussage der Schülerin schloss das Gericht die Öffentlichkeit aus, um sie zu schützen. Der Anwalt des 40-Jährigen hatte vergeblich gegen ihre Vernehmung protestiert: Es stünde nicht nur einfach ihre Glaubwürdigkeit in Zweifel. Aus seiner Sicht seien ihre Angaben überhaupt ungeeignet als Beweis, das ergebe sich aus einem vorläufigen psychiatrischen Gutachten. Der Prozess wird fortgesetzt.